In den letzten Jahren haben E-Scooter, die immer beliebter werden, das Bild der urbanen Mobilität in deutschen Städten und Gemeinden stark verändert. Elektrische Tretroller werden von immer mehr Leuten genutzt, um schnell und flexibel von A nach B zu kommen. Als umweltfreundliche und innovative Alternative zum Auto oder Fahrrad angesehen, hat es jedoch auch seine Nachteile. Seit der Einführung von E-Scootern steigen die Unfallzahlen kontinuierlich, und dies hat nicht selten schwerwiegende Folgen für die Beteiligten. Es ist besonders tragisch, wenn E-Scooter-Fahrer schwere Verletzungen erleiden. Ein frisches Beispiel aus Gernsbach im Kreis Rastatt zeigt die Gefahren, die mit dem Einsatz der kleinen Elektrofahrzeuge verbunden sind.
Ein schwerer Verkehrsunfall in Gernsbach am frühen Abend des 17. Juni 2025, der in einem Wohngebiet passierte, hat die Debatte über die Sicherheit im Straßenverkehr erneut angeheizt. Ein 41-jähriger Mann fuhr mit seinem E-Scooter, als er einem nahenden Auto beim Abbiegen die Vorfahrt nahm. Obwohl der Autofahrer mit der Bremsung eingeleitet hat, konnte die Kollision nicht mehr verhindert werden. Durch den Aufprall wurde der E-Scooter-Fahrer mehrere Meter über die Fahrbahn geschleudert. Innerhalb kürzester Zeit kamen die Rettungskräfte und ein alarmierter Rettungshubschrauber am Unfallort an, um lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Verletzte in eine Spezialklinik geflogen. Die Personen im anderen Fahrzeug erlitten keine Verletzungen.
Die Polizei Gernsbach begann noch am Unfallort mit den Ermittlungen zur Ursache des Unfalls. Die Untersuchungen lieferten Hinweise darauf, dass der E-Scooter-Fahrer möglicherweise Drogen konsumiert hatte. Eine Blutprobe wurde genommen; das Ergebnis liegt noch nicht vor. Nach Ansicht der Ermittler könnte eine Mischung aus Vorfahrtsmissachtung und möglicher Fahruntüchtigkeit den schweren Zusammenstoß verursacht haben.
Der Vorfall beleuchtet die Schwierigkeiten, die mit der Eingliederung neuer Mobilitätsformen in den bestehenden Straßenverkehr verbunden sind. Obwohl E-Scooter als eine flexible und umweltfreundliche Option für kurze Strecken in der Stadt angesehen werden, bergen sie auch große Gefahren. Die Unfallzahlen nehmen zu, vor allem in Großstädten und Ballungsgebieten, aber auch in kleineren Gemeinden wie Gernsbach. Aus diesem Grund verlangen Fachleute und Behörden, dass die Präventionsmaßnahmen verstärkt, die Aufklärung verbessert und die Kontrolle über die Fahrer konsequenter gestaltet werden. Die Diskussion über die Sicherheit von E-Scootern ist aktueller denn je - nicht nur wegen des bedauerlichen Unfalls in Gernsbach, sondern auch aufgrund eines bundesweiten Trends, der dringend Lösungen benötigt.
Die Entwicklung der E-Scooter-Mobilität in Deutschland
E-Scooter, oder Elektrokleinstfahrzeuge, sind seit ihrer Einführung im Jahr 2019 schon zu einem festen Bestandteil des deutschen Straßenverkehrs geworden. Nach anfänglicher Skepsis und regulatorischer Unklarheit wurden sie zunächst nur in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München gesichtet, wo internationale Anbieter ihre Dienste anboten. Bis 2025 ist das jedoch deutlich anders: Sogar in mittelgroßen Städten und auf dem Land sind elektrische Tretroller mittlerweile alltäglich. Eine neue Untersuchung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) prognostiziert, dass im Jahr 2025 etwa 2,1 Millionen E-Scooter bundesweit unterwegs sein werden, sei es über Sharing-Modelle oder im Privatbesitz.
Die Pluspunkte sind offensichtlich: E-Scooter werden als flexibel, umweltfreundlich und relativ günstig angesehen. Sie erlauben schnelles Fortbewegen auf kurzen Strecken, schließen Defizite im öffentlichen Nahverkehr und sind besonders für die "letzte Meile" interessant. Die einfache Bedienung und die geringe Einstiegsschwelle sind ebenfalls Gründe für die Beliebtheit. Vor allem jüngere Leute und Berufspendler nutzen die Roller, um auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule Zeit zu sparen.
Während sie triumphierten, häuften sich jedoch auch die Schwierigkeiten. Die Infrastruktur vieler Städte ist nicht für die neuen Fahrzeuge ausgelegt. Die Radwege sind häufig zu schmal, Gehwege sind nicht für E-Scooter-Verkehr zugelassen, und auf der Straße kommt es für die Nutzer:innen zu Konflikten mit Autos und Bussen. Es kommen noch weitere Verstöße hinzu, wie das Fahren auf Gehwegen, das Mitführen von Beifahrern oder das Missachten von Alkohol- und Drogenverboten. Es ist für Städte und Gemeinden eine Herausforderung, die neue Form der Mobilität sinnvoll einzuführen, ohne dass sie die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Die Bevölkerung zeigt eine gespaltene Akzeptanz. Während einige die Vorteile loben, kritisieren andere das rücksichtlose Verhalten mancher Nutzer und die teils chaotischen Zuststände auf Gehwegen und Plätzen. Im Jahr 2025 werden viele Projekte gestartet, um den sicheren Umgang mit E-Scootern zu unterstützen. Hierzu zählen Kampagnen zur Aufklärung, verschärfte Kontrollen und die Unterstützung baulicher Maßnahmen wie breitere Radwege und spezielle Abstellflächen. Doch der Vorfall in Gernsbach beweist: Auch wenn man sich bemüht, gibt es immer noch ernsthafte Sicherheitsprobleme, die man nicht übersehen kann.
Unfallhergang und polizeiliche Ermittlungen
Der Unfall in Gernsbach passierte gegen 18:30 Uhr an einer Kreuzung in einem Wohngebiet mit verkehrsberuhigter Zone. Wie die Polizei berichtet, wollte der 41-jährige E-Scooter-Fahrer von einer Nebenstraße nach links auf die Hauptstraße fahren. Er schien ein Fahrzeug, das auf der bevorrechtigten Straße fuhr, zu übersehen. Obwohl der Fahrer des Fahrzeugs umgehend mit der Bremsung eingeleitet hat, konnte er eine Kollision nicht verhindern. Der E-Scooter wurde frontal getroffen; der Fahrer prallte zuerst auf die Motorhaube und wurde dann mehrere Meter durch die Luft geschleudert, bevor er schwer verletzt auf der Straße liegen blieb.
Die Unfallzeugen riefen sofort die Rettungskräfte, die in wenigen Minuten am Unfallort waren. Um den Schwerverletzten schnellstmöglich in eine Spezialklinik zu bringen, wurde neben einem Notarzt und mehreren Sanitätern auch ein Rettungshubschrauber angefordert. Die medizinische Erstversorgung am Unfallort hatte das Ziel, den Patienten zu stabilisieren; er hatte unter anderem schwere Kopfverletzungen und multiple Knochenbrüche erlitten.
Die Polizei sperrte die Unfallstelle großflächig ab und begann noch am Abend mit der Sicherung der Spuren. Zuerst richteten sich die Ermittlungen auf die Unfallmechanik und die Schuldfrage. Der Verdacht, dass der E-Scooter-Fahrer dem Auto die Vorfahrt genommen hatte, entstand nach der Analyse der Spurenlage und den ersten Aussagen von Zeugen. Zur selben Zeit kamen Indizien auf, dass der Verletzte möglicherweise fahruntüchtig war. Die Polizei berichtete, dass der Mann verwirrt wirkte, was zu einem Drogentest führte. Um mögliche Beeinträchtigungen durch Betäubungsmittel zu untersuchen, wurde trotz des zunächst unklaren Ergebnisses eine Blutprobe angeordnet.
Um den Unfallverlauf so präzise wie möglich zu rekonstruieren, sicherten die Ermittler später das Videomaterial von Überwachungskameras in der Umgebung und befragten Anwohner. Das Ehepaar aus Gernsbach, das in die Unfallsituation verwickelt war, blieb zwar unverletzt, befand sich jedoch in einem Schockzustand und erhielt Unterstützung von Notfallseelsorgern. Die Polizei hat angekündigt, die Ermittlungen mit Nachdruck voranzutreiben und wird insbesondere die Frage nach der Fahrtüchtigkeit des E-Scooter-Fahrers umfassend untersuchen. Die Ergebnisse sind ebenfalls entscheidend für die weitere rechtliche Bewertung.
Die Rolle von Drogen und Alkohol im Straßenverkehr
Seit jeher gehören Alkohol und Drogen am Steuer zu den größten Gefahren im Straßenverkehr. Das betrifft nicht nur Autofahrer, sondern immer mehr auch Nutzer von Fahrrädern, E-Bikes und E-Scootern. Forschungen des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) belegen, dass rund jeder zehnte E-Scooter-Unfall in Deutschland auf Alkohol oder Drogen zurückzuführen ist. In Großstädten nutzen viele E-Scooter nach einem Abend in Bars oder Clubs, weil sie glauben, sie seien ungefährlich. Aber die Wahrheit ist: E-Scooter sind im Straßenverkehr genauso gefährlich wie andere Fahrzeuge, wenn man nicht fahrtüchtig ist.
Die gesetzlichen Promilleimits für E-Scooter sind die gleichen wie die für Autofahrer. Schon ab 0,5 Promille können Bußgelder und Fahrverbote verhängt werden; ab 1,1 Promille gilt die absolute Fahruntüchtigkeit, die strafrechtliche Folgen nach sich ziehen kann. Die Rechtslage in Bezug auf Drogenkonsum ist noch strenger: Ein Nachweis selbst von geringen Mengen kann bereits zu einem Fahrverbot und weiteren Sanktionen führen. Trotz allem verzeichnen Polizeibehörden im Jahr 2025 einen Anstieg der E-Scooter-Fahrer, die unter dem Einfluss berauschender Mittel ertappt werden.
Der Vorfall in Gernsbach beleuchtet diese Problematik. Ermittler vermuten, dass der schwer verletzte Fahrer möglicherweise Drogen konsumiert hat. Im Falle einer Bestätigung dieser Umstände stehen ihm nicht nur strafrechtliche Konsequenzen bevor, sondern auch haftungsrechtliche Folgen, wie etwa die Übernahme von Kosten für entstandene Schäden und Behandlungskosten. In solchen Fällen prüfen die Versicherungen genau, ob grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz vorliegt.
Deshalb sind Präventionsstrategien und Aufklärung entscheidend. Im Jahr 2025 werden Polizei und Verkehrsverbände verstärkt Informationskampagnen starten, um vor allem junge Leute für die Gefahren des Fahrens unter Alkohol oder Drogen zu sensibilisieren. Neben Plakaten und Kampagnen in sozialen Medien werden auch gezielte Verkehrskontrollen umgesetzt, bei denen E-Scooter-Fahrer überprüft werden. Das Ziel ist es, die eigene Verantwortung im Straßenverkehr zu erkennen und so die Unfallzahlen nachhaltig zu minimieren.
Unfallstatistiken und Risikofaktoren bei E-Scootern
In den vergangenen Jahren sind die Unfallzahlen, die mit E-Scootern in Verbindung stehen, deutlich gestiegen. Im Jahr 2025 wurden bundesweit etwa 9.800 Unfälle mit E-Scooter-Beteiligung erfasst, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 12 Prozent bedeutet, so das Statistische Bundesamt. Über 1.700 dieser Unfälle führten zu schweren oder lebensgefährlichen Verletzungen, und 38 E-Scooter-Fahrer verloren ihr Leben. Es ist besonders besorgniserregend, dass fast 50 Prozent der Schwerverletzten unter 35 Jahren sind.
Eine Untersuchung der Unfallursachen belegt, dass neben Alkohol- und Drogenkonsum vor allem Regelverstöße wie das Ignorieren der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit und unsachgemäßer Gebrauch der Fahrzeuge maßgeblich beteiligt sind. Auch Mängel wie defekte Bremsen oder abgenutzte Reifen sind Ursachen für die hohen Unfallzahlen. Die Gefahren werden von vielen E-Scooter-Fahrern auf unbekanntem Terrain oder bei schlechten Witterungsbedingungen unterschätzt, während sie gleichzeitig ihre Fähigkeiten überschätzen.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Schutzausrüstung. Obwohl es für E-Scooter-Fahrer in Deutschland keine Helmpflicht gibt, zeigt eine Umfrage, dass weniger als 10% der Fahrer einen Helm trägt. Schwere Kopfverletzungen sind die Folge und treten häufig bei Stürzen oder Kollisionen auf. Das Fahren zu zweit, obwohl es verboten ist, kommt immer noch häufig vor und erhöht das Unfallrisiko erheblich.
Die Unfallzahlen steigen besonders in den Abendstunden, nachts und an Wochenenden, weil viele Menschen E-Scooter nach dem Ausgehen nutzen. Außerdem registriert die Polizei einen Anstieg von Unfällen in ländlichen Gebieten, wo die Infrastruktur noch weniger auf die Bedürfnisse der neuen Mobilitätsform abgestimmt ist. Die Unfallstatistiken zeigen also ganz klar, dass E-Scooter keine ungefährlichen Freizeitgeräte sind, sondern ernstzunehmende Verkehrsmittel, die man verantwortungsvoll nutzen sollte.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Haftungsfragen
In Deutschland gelten für E-Scooter zahlreiche gesetzliche Regelungen, die seit der Einführung der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) im Jahr 2019 schrittweise angepasst wurden. Ab 2025 sind E-Scooter nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) Kraftfahrzeuge und dürfen nur auf Radwegen, Radfahrstreifen oder - wenn beides nicht vorhanden ist - auf der Straße fahren. Gehwege sind für E-Scooter verboten, ebenso das Fahren mit einer zweiten Person. Ab einem Alter von 14 Jahren ist die Nutzung erlaubt. Es gibt noch keine Helmpflicht, aber sie wird regelmäßig diskutiert.
E-Scooter müssen versicherungstechnisch eine Haftpflichtversicherung haben, die Schäden an Dritten abdeckt. Im Falle eines Unfalls untersucht die Versicherung, ob der Fahrer grob fahrlässig gehandelt hat, beispielsweise durch Trunkenheit am Steuer oder das Missachten von Verkehrsregeln. Bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz kann die Versicherung die Leistungen kürzen oder sogar ganz verweighren. Dies umfasst nicht nur die Schadensregulierung, sondern auch Schmerzensgeld- und Regressansprüche, die den Fahrer betreffen können.
Im Fall des Gernsbacher Unfalls könnte der E-Scooter-Fahrer rechtliche Konsequenzen erwarten, falls sich der Verdacht auf Drogenkonsum bestätigt. Neben strafrechtlichen Sanktionen wie Fahrverbot oder Geldstrafe, sind erhebliche zivilrechtliche Forderungen zu erwarten. Die Schuld des Autofahrers wird ebenfalls untersucht, jedoch deutzen die bisherigen Ermittlungen darauf hin, dass sie keine entscheidende Rolle spielt.
Die rechtliche Einschätzung von E-Scooter-Unfällen gestaltet sich häufig als kompliziert. Neben den individuellen Umständen müssen Gerichte auch die Besonderheiten der neuen Fahrzeugklasse beachten. Die noch wenig gefestigte Rechtsprechung führt zu einer hohen Unsicherheit für Betroffene und Versicherungen. Um allen Verkehrsteilnehmern Rechtssicherheit und Klarheit zu geben, ist es deshalb notwendig, dass die gesetzlichen Regelungen angepasst werden, so die Experten.
Medizinische Versorgung und Herausforderungen für Rettungskräfte
Die medizinische Versorgung von E-Scooter-Unfallopfern ist eine besondere Herausforderung für Rettungskräfte und Krankenhäuser. Die kleinen, wendigen Fahrzeuge sind oft in Unfälle verwickelt, bei denen hohe Geschwindigkeit und das Fehlen einer angemessenen Schutzausrüstung zusammenkommen, was häufig zu schweren Verletzungen führt. Bei Unfällen werden Fahrer häufig auf die Straße oder gegen feste Objekte geschleudert, was multiplen Knochenbrüchen, Schädel-Hirn-Traumata und inneren Verletzungen zur Folge haben kann.
Im Fall des Unfalls in Gernsbach erhielten die Verletzten noch am Unfallort ärztliche Hilfe durch Notärzte. Die oberste Priorität war es, die Vitalfunktionen zu stabilisieren und schnell für den Transport per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik vorzubereiten. Bei schweren Kopfverletzungen ist jede Minute entscheidend; das Risiko von bleibenden Schäden oder sogar dem Tod steigt mit jeder Verzögerung. Ein erfolgreiches Team aus Sanitätern, Notärzten und Klinikpersonal, das auf die speziellen Bedürfnisse solcher Unfälle vorbereitet ist, ist unerlässlich für die Notfallversorgung.
Im Jahr 2025 verzeichnen Krankenhäuser einen Anstieg der schweren Verletzungen durch E-Scooter-Unfälle. Oftmals ist die Behandlung langwierig und teuer, besonders wenn Rehabilitation oder Operationen erforderlich sind. Monate nach dem Unfall leiden viele Patienten immer noch unter den Folgen, sei es durch Bewegungseinschränkungen, Schmerzen oder psychische Belastungen. Die Sozial- und Unfallversicherungsträger haben mit steigenden Kosten zu kämpfen, was die Diskussion über Prävention und gesetzliche Regelungen weiter anheizt.
Die psychologische Betreuung der Unfallopfer und ihrer Angehörigen wird ebenfalls immer wichtiger. E-Scooter-Fahrer, die schwer verletzt wurden, erleiden häufig Traumata, die eine langfristige Unterstützung durch Psychologen und Therapeuten notwendig macht. Am Unfallort sind Notfallseelsorger bereit, um Angehörige und Zeugen zu unterstützen. Angesichts der zunehmenden Zahl schwerer Unfälle ist es unerlässlich, dass wir Rettungskräfte und Kliniken besser darauf vorbereiten, E-Scooter-Verletzte zu versorgen.
Präventionsmaßnahmen und Initiativen für mehr Sicherheit
Um den steigenden Unfallzahlen entgegenzuwirken, werden im Jahr 2025 zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit im Umgang mit E-Scootern zu verbessern. Städte und Gemeinden setzen auf eine Mischung aus baulichen, regulatorischen und pädagogischen Maßnahmen. Das umfasst den Ausbau und die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur, damit E-Scooter-Fahrer sichere Fahrtrassen abseits des Autoverkehrs nutzen können. Elektrokleinstfahrzeuge haben in einigen Großstädten bereits eigene Spuren bekommen, die auch E-Bikes und Pedelecs nutzen dürfen.
Die E-Scooter-Verleiher müssen ebenfalls Verantwortung übernehmen. Im Jahr 2025 haben zahlreiche Unternehmen ihre Apps um Sicherheitshinweise, Quizfragen und Bonussysteme für vorbildliches Verhalten erweitert. Wer die Regeln wiederholt missachtet, riskiert, dass sein Zugang gesperrt wird. Außerdem kooperieren Verleiher mit Städten und der Polizei, um das illegale Parken und das Blockieren von Gehwegen zu verringern.
Junge Menschen, die einen Großteil der E-Scooter-Nutzer ausmachen, sind das Hauptziel von Aufklärungskampagnen. Workshops und Informationsveranstaltungen, die auf die Gefahren von Regelverstößen, Alkohol- und Drogenkonsum hinweisen, werden von Schulen und Universitäten angeboten. Mit Postern und Social-Media-Aktionen wird die Bedeutung von Helmen und verantwortungsbewusstem Fahrverhalten hervorgehoben.
Es wird auch über eine Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen gesprochen. Die Politik plant, dass E-Scooter-Fahrer künftig einen Helm tragen müssen, dass die Sanktionen bei Verstößen verschärft und die Verkehrskontrollen ausgeweitet werden. Die Modellprojekte in mehreren Bundesländern beweisen, dass die Unfallzahlen durch gezielte Schwerpunktkontrollen und Präventionsmaßnahmen erheblich gesenkt werden können.
Nicht zuletzt sind auch die E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer gefragt. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr sind Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme und das Befolgen der Verkehrsregeln. Der tragische Vorfall in Gernsbach sollte uns alle daran erinnern, dass wir die Gefahren nicht unterschätzen und die Präventionsmaßnahmen strikt umsetzen sollten.
Die gesellschaftliche Debatte um neue Mobilitätsformen
E-Scooter gehören zur deutschen Straßenverkehrsordnung und sind ein Teil des großen Umbruchs der urbanen Mobilität. Obwohl die Fahrzeuge als Zeichen des Fortschritts, der Nachhaltigkeit und der Flexibilität verehrt werden, sind sie gleichzeitig der Mittelpunkt einer intensiven gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Es werden Sicherheitsaspekte, Verantwortlichkeiten und die Zukunftssicherheit neuer Formen der Mobilität diskutiert.
Befürworter betonen, dass E-Scooter eine wichtige Rolle in der Verkehrswende spielen können. Sie verringern den Individualverkehr mit dem Auto, entlasten den öffentlichen Nahverkehr auf kurzen Strecken und sind während des Betriebs fast emissionsfrei. Eine größere Auswahl an Fortbewegungsmöglichkeiten ist für Städte von Vorteil, da sie die Lebensqualität und die Attraktivität urbaner Räume verbessert.
Kritiker hingegen weisen auf die negativen Begleiterscheinungen hin: die zunehmende Zahl der Unfälle, das rücksichtlose Verhalten einiger Nutzer und die Schwierigkeiten, sie in die bestehende Verkehrsinfrastruktur zu integrieren. Vor allem ältere Menschen und Menschen mit Behinderung empfinden unachtsam abgestellte E-Scooter oder plötzliche Fahrmanöver als Gefahr. Die Forderung nach schärferen Regeln, stärkeren Kontrollen und mehr Rücksichtnahme wird immer lauter.
Es obliegt der Politik und der Verwaltung, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen zu schaffen. Es werden neue Ansätze wie Sharing-Systeme mit festen Abstellflächen, intelligente Verkehrssteuerung und die Unterstützung von Multimodalität getestet. Zur selben Zeit wächst der Druck, die Unfallprävention zu verstärken und die gesetzlichen Rahmenbedingungen an die Realität anzupassen.
Der Vorfall in Gernsbach hat die Diskussion wiederbelebt und zeigt, dass die Schwierigkeiten noch nicht ausreichend gelöst sind. Die E-Scooter-Mobilität der Zukunft wird davon abhängen, wie gut es gelingt, Sicherheit, Nachhaltigkeit und persönliche Freiheit miteinander zu vereinen. Im Jahr 2025 wird die Diskussion weiterhin geführt werden - angetrieben von der Suche nach Antworten, die den Bedürfnissen einer modernen und sicheren Mobilitätsgesellschaft gerecht werden.