Gefährliche Pilz-Doppelgänger erkennen: Tipps zur sicheren Unterscheidung essbarer und giftiger Arten

Pilze im Wald nebeneinander wachsend.
Pilze im Wald nebeneinander wachsend.

Die Begeisterung fürs Pilzesammeln ist immer noch da. Im Spätsommer und Herbst durchkämmen viele mit Korb und Messer bewaffnete Personen die Wälder, um die begehrten Schätze des Waldbodens zu finden. Das Naturerlebnis, das das Sammeln bietet, vereint für viele eine gesunde Bewegung mit der Hoffnung auf ein köstliches Essen. So idyllisch das Bild auch aussieht, es birgt ernsthafte Gefahren: Pilzvergiftungen sind ein immer wiederkehrendes Thema, das die Giftnotrufzentralen in Deutschland Jahr für Jahr verzeichnen; einige dieser Fälle haben dramatische oder sogar tödliche Folgen. Oftmals ist die Ursache eine Verwechslung zwischen genießbaren Speisepilzen und ihren giftigen Doppelgängern, die sich häufig sehr ähnlich sehen. Auch erfahrene Pilzsammler können sich irren, weil die Unterschiede manchmal so subtil sind, dass kleine Details über Gesundheit oder Gefahr entscheiden.

Im Gegensatz zu Pflanzen oder Tieren können Pilze nicht anhand weniger eindeutiger Merkmale bestimmt werden. Die äußeren Merkmale - Hutform, Farbe, Geruch und Lamellenstruktur - können je nach Standort, Wetterbedingungen und Entwicklungsstadium erheblich variieren. Einige Arten sehen ihren hochgiftigen Verwandten zum Verwechseln ähnlich. Der berüchtigte Grüne Knollenblätterpilz, der für die meisten tödlichen Pilzvergiftungen in Europa verantwortlich ist, wird oft fälschlicherweise mit harmlosen Champignon-Arten verwechselt. Der Gallenröhrling, der mit dem beliebten Steinpilz konkurriert, ist ebenfalls ungiftig, jedoch kann er durch seinen bitteren Geschmack ganze Mahlzeiten verderben.

Deshalb sind die wichtigsten Regeln fürs Pilzesammeln: Nur das sammeln, was man eindeutig bestimmen kann, im Zweifel lieber stehen lassen und bei Unsicherheit eine Pilzberatungsstelle aufsuchen, die vielerorts ehrenamtlich oder durch Naturschutzverbände angeboten wird. Ein gutes Bestimmungsbuch ist ein wichtiges Hilfsmittel, aber es kann die Erfahrung und das geschulte Auge nicht ersetzen. Anfänger sollten sich auf wenige, klar definierte Arten ohne gefährliche Doppelgänger konzentrieren. Weil nicht nur die eigene Gesundheit gefährdet ist, sondern auch der Naturschutz: Wildpilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und dürfen nur in kleinen Mengen und unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben gesammelt werden.

Warum sind Pilzvergiftungen so trügerisch? Die Wirkung vieler Giftstoffe zeigt sich erst Stunden oder sogar Tage nach dem Verzehr - dann ist häufig eine erfolgreiche Behandlung nicht mehr möglich. Die Symptome können von milden Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichem Leber- und Nierenversagen reichen. Vor allem Kinder und Senioren sind in Gefahr. Ein weiterer gefährlicher Irrtum ist der weitverbreitete Glaube, dass giftige Pilze immer an ihrem Aussehen, Geruch oder Geschmack zu erkennen seien. Einige der giftigsten Arten haben einen milden oder sogar angenehmen Geschmack und verraten sich erst später durch ihre Wirkung.

Dieser Artikel analysiert acht besonders heimtückische Pilz-Doppelgänger und erläutert, wie man gefährliche Verwechslungen erkennen kann. Es umfasst nicht nur die bekannten Klassiker wie den Steinpilz und seinen bitteren Zwilling, sondern auch weniger beachtete, aber ebenso gefährliche Arten, regionale Besonderheiten und neue Forschungsergebnisse. Das Ziel ist es, Pilzsammler über die Gefahren zu sensibilisieren und ihnen Wissen zu vermitteln, das im Ernstfall lebensrettend sein kann.

Steinpilz und Gallenröhrling: Kulinarischer Hochgenuss oder bittere Enttäuschung

Als der König der Speisepilze wird der Steinpilz (Boletus edulis) in deutschen Wäldern hoch geschätzt und ist sehr begehrt. Das feste, weiße Fleisch, der feine nussige Duft und der charakteristische, dicke Stiel mit der feinen Netzzeichnung sind die Merkmale, die ihn zur Delikatesse machen. Doch die Freude kann schnell einer Enttäuschung weichen, wenn man statt des Steinpilzes seinen Doppelgänger, den Gallenröhrling (Tylopilus felleus), im Korb hat. Obwohl der Gallenröhrling nicht giftig ist, macht sein extrem bitterer Geschmack jedes Pilzgericht ungenießbar.

Die beiden Pilze wachsen zur gleichen Zeit und bevorzugen ähnliche Standorte, meist unter Fichten oder Buchen. Äußerlich sind sie so ähnlich, dass selbst erfahrene Sammler genau hinsehen müssen. Die Differenzierung beginnt beim Stiel: Der Steinpilz hat ein feines, weißliches Netz auf einem hellen Grund, während die Netzzeichnung beim Gallenröhrling dunkler und kontrastreicher ist. Während die Röhrenschicht unter dem Hut des Steinpilzes weiß bis olivgelb ist, ist sie beim Gallenröhrling oft rosa - dies ist ein sicheres Unterscheidungsmerkmal, besonders bei älteren Exemplaren.

Ein weiterer Aspekt, der die Unterscheidung betrifft, ist der Geschmack. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann man ein kleines Stück des Pilzes mit der Zungenspitze berühren. Im Gegensatz zum Steinpilz, der mild schmeckt, schmeckt der Gallenröhrling sofort und extrem bitter. Bei anderen Pilzen ist dieses Vorgehen nicht ratsam, weil viele Giftpilze schon durch kleine Mengen gefährlich sind; Allerdings besteht beim Gallenröhrling keine Gefahr durch Vergiftung.

Die Umgebung zu berücksichtigen, ist ebenfalls wichtig: Gallenröhrlinge wachsen oft an den gleichen Orten wie Steinpilze und können im jungen Zustand fast identisch aussehen. Die Farbunterschiede zwischen den Röhren und der Stielzeichnung nehmen jedoch mit dem Alter zu. Unsicherheit ist ein guter Grund, einen unbekannten Pilz lieber stehen zu lassen oder ihn von einer Pilzberatungsstelle prüfen zu lassen.

Obwohl eine Verwechslung mit dem Gallenröhrling nicht gefährlich ist, kann sie dennoch zu kulinarischer Frustration führen. Aus diesem Grund ist es für Anfänger ratsam, Steinpilze sorgfältig zu prüfen und auf die oben genannten Merkmale zu achten. Ein gutes Bestimmungsbuch mit Farbabbildungen und Erklärungen zu den Verwechslungsgefahren ist hier unerlässlich.

Champignons und Knollenblätterpilze: Zwischen Küchengenuss und tödlicher Gefahr

Der Parasolpilz (Macrolepiota procera), oder Gemeiner Riesenschirmling, ist mit seinem großen, schuppigen Hut und der stattlichen Erscheinung ein echter Blickfang. Dank seines festen Fleisches und des nussigen Aromas ist er ein beliebter Speisepilz. Die Sammelfreude birgt jedoch Risiken: Der Parasol hat mehrere Doppelgänger, darunter giftige Schirmlingsarten und sogar den äußerst gefährlichen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Die sichere Bestimmung beginnt mit dem charakteristischen Ring: Er ist beim echten Parasol dick und lässt sich leicht am Stiel verschieben. Weitere Hinweise sind das "Schlangenhautmuster" auf dem Stiel und der angenehm nussige bis leicht marzipanartige Duft. Die Lamellen sind in Weiß oder Cremefarben gehalten und trennen sich nicht leicht vom Hutfleisch. In der Mitte ist der Hut dunkler und mit markanten Schuppen versehen.

Besonders gefährlich sind Verwechslungen mit dem Spitzschuppigen Stachel-Schirmling (Lepiota aspera), der einen dünnen, fest sitzenden Ring und einen unangenehmen Geruch aufweist - er ist giftig und kann leicht übersehen werden. Der Gift-Safranschirmling (Chlorophyllum brunneum) zeigt unter Druck eine rötliche Verfärbung und besitzt ebenfalls nur einen einfachen Ring. Die größte Gefahr besteht jedoch darin, sie mit dem Pantherpilz (Amanita pantherina) oder dem Grünen Knollenblätterpilz zu verwechseln. Sie haben beide eine knollige Verdickung am Stielgrund, die von einer sackartigen Hülle umgeben ist - ein Warnsignal, das absolute Vorsicht gebietet. Der Pantherpilz besitzt einen braunen Hut mit weißen Flecken und einen Ring, der nicht verschiebbar ist.

Das Wichtigste ist, den Ring zu testen: Wenn er sich leicht verschieben lässt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Parasol. Wenn er fest sitzt, ist es besser, den Pilz nicht zu sammeln. Auch der Standort kann helfen: Der Parasol wächst meist auf Wiesen und Waldlichtungen, während die giftigen Schirmlinge oft im Laubwald zu finden sind.

Wenn man sich bei einem gefundenen Schirmling nicht sicher ist, sollte man ihn besser nicht essen. Eine Vergiftung durch Knollenblätterpilz zeigt ihre Symptome häufig erst nach mehreren Stunden; sie kann fatale Folgen haben. Bei Verdachtsfällen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Als Anfänger sollte man Parasolpilze nur in Begleitung erfahrener Sammler oder nach der Beratung durch einen Pilzsachverständigen sammeln.

Echte und falsche Pfifferlinge: Subtile Unterschiede mit ernsten Folgen

Champignons findet man in der Küche überall, und sie werden auch aus der Natur gesammelt. Beliebte Speisepilze wie der Wiesen-Champignon (Agaricus campestris) und der Anis-Champignon (Agaricus arvensis) finden sich auf Wiesen, Weiden und am Waldrand. Sie sind wegen ihres sanften Aromas und der zahlreichen Zubereitungsmöglichkeiten sehr beliebt. Eine der größten Gefahren für Pilzsammler liegt genau hier: die tödliche Verwechslung mit dem Grünen oder Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides, Amanita virosa).

Die Unterscheidung ist schwierig, da junge Knollenblätterpilze den Anschein von Champignons erwecken. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind die Lamellen: Essbare Champignons haben zunächst rosa, später braune Lamellen, während die Knollenblätterpilze immer weiße Lamellen haben. Hinweise findet man auch am Stielende - Knollenblätterpilze entwickeln sich aus einer sackartigen Struktur (Volva), die im Erdreich verborgen sein kann. Im Gegensatz dazu ist das Stielende eines Champignons einfach und unbehäuft.

Auch mit dem Karbol-Champignon (Agaricus xanthodermus) kann man ihn verwechseln; dieser ist obwohl er nicht tödlich ist, giftig und kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Ein Geruch nach Desinfektionsmittel oder Tinte ist ein Alarmzeichen. Beim Karbol-Champignon zeigt das Fleisch beim Schneiden oder an der Stielbasis eine auffällige chromgelbe Verfärbung, während das Fleisch von essbaren Champignons weiß bleibt.

Aus diesem Grund ist es wichtig, Champignons immer genau auf die Farbe der Lamellen, ihren Geruch und das Aussehen des Stielgrundes zu überprüfen. Ein Geruchstest kann im Zweifelsfall helfen: Wenn der Pilz unangenehm nach Krankenhaus oder Tinte riecht, ist es wahrscheinlich der Karbol-Champignon. Wenn das Stielende knollig ist und der Pilz in einer Hülle steckt, besteht akute Verwechslungsgefahr mit dem Knollenblätterpilz. Bereits der Verzehr kleiner Mengen kann fatale Folgen haben, da die Amatoxine zu einem Versagen von Leber und Nieren führen können.

Es ist schwierig, eine Knollenblätterpilzvergiftung zu diagnostizieren, weil die ersten Symptome oft erst 6-24 Stunden nach dem Essen auftreten. Zuerst treten Magen-Darm-Beschwerden auf, später kommt es zu schweren Organschäden. Die Therapie braucht oft eine intensivmedizinische Betreuung; häufig ist eine Lebertransplantation die einzige Möglichkeit zur Rettung. Aus diesem Grund: Champignons mit weißen Lamellen oder einem knolligen Stielende sind tabu. Champignon-Sammeln ist für unerfahrene Pilzsammler riskant; im Zweifelsfall lieber verzichten oder eine Pilzberatungsstelle aufsuchen.

Maronenröhrling und Kastanienbrauner Röhrling: Verwechslung mit dem gefährlichen Satanspilz

Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Wildpilzen in Mitteleuropa. Er ist ein begehrter Fund, dank seines dotter- bis goldgelben Hutes, des fruchtigen Duftes und der festen, aromatischen Leisten. Aber auch hier besteht die Gefahr, dass man verwechselt: Der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) ist ihm zum Verwechseln ähnlich, jedoch ist er geschmacklich inferior und kann in größeren Mengen Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Man muss genau hinsehen, um die beiden Arten zu unterscheiden. Echte Pfifferlinge haben Leisten statt echter Lamellen. Sie bewegen sich am Stiel herab und sind nicht leicht abzutrennen. Er hat meist einen goldgelben bis blassgelben Hut, während das Fleisch fest und hellgelb ist. Der Stiel ist oft schmaler und nach unten hin verjüngt sich, er ist ebenso fest wie der Hut. Der Geruch erinnert an Aprikose oder fruchtige Nuancen.

Im Gegensatz dazu hat der Falsche Pfifferling weichere, deutlich orange bis rötlich gefärbte Lamellen, die sich beim Kratzen oder mit leichtem Druck vom Hutfleisch lösen lassen. Sein Hut ist oft ein kräftiges Orange, das Fleisch ist weicher und weniger aromatisch. Sein Vorkommen ist oft auf morschem Holz und in Nadelwäldern zu finden, während der Echte Pfifferling lieber auf humusreichen, moosigen Waldböden lebt.

Auch der Geschmack spielt eine Rolle: Während der Echte Pfifferling würzig und aromatisch ist, ist der Falsche meist mild bis geschmacklos. Der Verzehr des Falschen Pfifferlings in größeren Mengen kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Er ist nicht lebensgefährlich, aber für empfindliche Menschen kann der Genuss unangenehme Folgen haben.

Eine sichere Methode zur Überprüfung von Pfifferlingen ist, sie mit dem Fingernagel an den Lamellen zu testen: Wenn sie sich leicht ablösen, könnte es der Falsche Pfifferling sein. Auch der Standort liefert Hinweise: Echte Pfifferlinge findet man selten auf morschem Holz. Anfänger sollten entweder nur kleine Mengen testen oder die ersten Funde von einem Experten überprüfen lassen.

Aufgrund des Klimawandels und sich wandelnder Waldbedingungen breitet sich der Falsche Pfifferling zunehmend aus, weshalb eine präzise Bestimmung seiner Art von großer Bedeutung ist. Obwohl die meisten falschen Pfifferlinge harmlos sind, können sie Probleme verursachen, wenn man sie häufiger oder in großen Mengen konsumiert. Außerdem ist zu beachten, dass auch Pfifferlinge in vielen Gebieten unter Schutz stehen und nur in begrenzten Mengen gesammelt werden dürfen, um den Naturschutz zu wahren.

Parasol, Schirmlinge und tödliche Verwechslungen mit dem Knollenblätterpilz

Der Maronenröhrling (Imleria badia) ist unter Pilzsammlern sehr geschätzt. Er ist einer der häufigsten Speisepilze in deutschen Wäldern, dank seines kastanienbraunen, samtigen Hutes, dem röhrenartigen, gelblichen bis olivgrünen Röhrenpolster und dem schlanken, meist dunklen Stiel. Eine Verwechslung ist jedoch besonders mit dem Satanspilz (Rubroboletus satanas), einem der giftigsten Röhrlinge Europas, sowie mit anderen ungenießbaren Arten möglich.

An mehreren Merkmalen lässt sich der Maronenröhrling erkennen: Sein Hutfleisch ist samtig und feucht; es dunkelt leicht nach, wenn man es drückt. Bei Druck oder Anschnitt zeigen die Röhren eine blaugrüne Verfärbung, während das Fleisch jedoch hell bleibt. In der Regel ist der Stiel gelblich bis braun und weist keine auffällige Netzzeichnung auf. Ein angenehender, pilzartiger Duft erfüllt die Luft.

Im Gegensatz dazu ist der Satanspilz durch seinen dicken, hellen bis weißlichen Hut, die markanten roten Röhren und den stark bauchigen, rotgelb gefärbten Stiel mit auffälligem Netz gut zu erkennen. Beim Anschnitt kann sich sein Fleisch bläulich verfärben und einen üblen Geruch verbreiten, der an Aas oder Karbol erinnert. Obwohl der Satanspilz in Mitteleuropa selten ist, findet man ihn an manchen Orten gehäuft; er ist hochgiftig und kann bereits mit kleinen Mengen schwere Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Der Maronenröhrling kann leicht mit anderen Röhrlingsarten verwechselt werden, wie dem Flockenstieligen Hexenröhrling (Neoboletus erythropus) oder dem Schönfußröhrling (Caloboletus calopus). Die erstgenannten sind nach dem Erhitzen essbar, die anderen hingegen ungenießbar. Wichtig sind hier neben der Farbgebung auch die Netzzeichnung am Stiel und das Verhalten des Fleisches bei einer Verletzung.

Ein weiterer Unterschied ist der Standort: Maronenröhrlinge findet man hauptsächlich in Nadelwäldern, während der Satanspilz in Laubwäldern mit kalkhaltigem Boden vorkommt. Das Verhalten der Röhren bei Druck - eine sofortige, intensive Blaufärbung - ist zwar für viele Röhrlinge charakteristisch, aber es ist nicht das einzige Merkmal, auf das man sich verlassen kann.

Röhrlinge erfordern beim Sammeln höchste Aufmerksamkeit. In den Korb durften nur Pilze ohne auffällige rote oder rosa Röhren und mit einem angenehmen Geruch. Fungi mit auffälligen Farbkombinationen, einem seltsamen Geruch oder einem Netz am Stiel sollten genauestens untersucht werden. Der Maronenröhrling ist für Anfänger eine gute Wahl, aber man sollte ihn vor dem Verzehr immer noch einmal prüfen.

Täublinge: Farbenvielfalt mit Tücken und die Gefahr der Verwechslung

In Mitteleuropa sind Täublinge (Russula) einige der farbenprächtigsten und zahlreichsten Pilze. Über 120 Arten existieren, die von grün über rot und gelb bis hin zu violett nahezu alle Farben umfassen. Während einige Täublingsarten hervorragende Speisepilze sind, sind andere ungenießbar oder sogar giftig. Die Vielfalt und Ähnlichkeit machen es erheblich schwieriger, die Bestimmung zu treffen.

Ein typisches Merkmal der Täublinge ist ihr sprödes Fleisch, das beim Brechen wie Kreide zerbricht und nicht faserig ist. Die Lamellen haben eine Farbnuance von Weiß bis Creme. Edle Täublinge, wie der Grüngefelderte Täubling (Russula virescens) oder der Speisetäubling (Russula vesca), haben einen angenehmen milden Geschmack. Giftige oder ungenießbare Pilze wie der Scharfe Täubling (Russula emetica) haben einen scharfen, brennenden oder bitteren Geschmack und können Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen.

In der Praxis wird die Unterscheidung oft durch den Geschmackstest getroffen: Man legt ein kleines Stück des Hutfleisches auf die Zunge, ohne es zu schlucken. Wenn es brennt oder beißt, ist der Pilz ungenießbar oder giftig. Bei Täublingen ist diese Methode relativ sicher, weil die giftigen Arten keine tödlichen Gifte enthalten; jedoch sollte man sie bei anderen Pilzgattungen unbedingt vermeiden.

Achtung ist geboten, weil Täublinge leicht mit anderen, gefährlichen Pilzen verwechselt werden können. Bei flüchtigem Hinsehen kann man den Grünen Knollenblätterpilz mit grünen Täublingen verwechseln. Wichtige Unterschiede sind die knollige Stielbasis und die weiße Volva des Knollenblätterpilzes sowie die faserige, nicht spröde Struktur des Fleisches.

Selbst die zahlreichen Farben der Täublinge sind kein Zeichen für ihre Unbedenklichkeit. Zum Verwechseln ähnliche Arten sind oft einander so ähnlich, dass selbst Fachleute häufig auf ein Mikroskop oder chemische Analysen angewiesen sind, um sie eindeutig zu bestimmen. Laien sollten nur wenige, klar identifizierbare Täublingsarten sammeln und alle anderen unberührt lassen.

Im Wald erfüllen Täublinge wichtige ökologische Rollen als Mykorrhizapilze, indem sie mit Bäumen in Symbiose leben. Sie unterstützen das Wachstum der Partnerbäume und verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Täublinge sollten aus Gründen des Naturschutzes nur in geringen Mengen gesammelt werden.

Hallimasch und Gifthäubling: Vom beliebten Speisepilz zur tödlichen Gefahr

Der Hallimasch (Armillaria mellea) ist ein beliebter Speisepilz, der in großen Gruppen an Baumstümpfen und auf todem Holz wächst. Sein honiggelber bis brauner Hut, der mit feinen Schuppen bedeckt ist, sowie der ringförmige Kragen am Stiel machen ihn für Kenner leicht erkennbar. Nur nach sorgfältiger Zubereitung ist der Hallimasch essbar: Er sollte mindestens 20 Minuten lang gekocht werden, da er roh giftige Substanzen enthält, die Verdauungsbeschwerden verursachen können.

Es besteht eine besonders große Gefahr, sie mit dem tödlich giftigen Gifthäubling (Galerina marginata) zu verwechseln. Die beiden Pilzarten wachsen auf Holz, bilden Büschel und sind in Größe sowie Farbe ähnlich. Der Gifthäubling ist aufgrund der Amatoxine, die er wie der Knollenblätterpilz enthält, äußerst gefährlich.

Einen genauen Blick braucht es, um den Unterschied zu erkennen: Der Hallimasch hat einen auffälligen, meist deutlich ausgeprägten Ring am Stiel, während der Gifthäubling nur einen dünnen, kaum sichtbaren Ring besitzt oder ganz ohne auskommt. Während die Hutfarbe des Hallimasch von honiggelb bis braun reicht, ist sie beim Gifthäubling oft einheitlich hellbraun bis ocker. Während die Hallimasch-Lamellen anfangs weißlich sind und später gelb werden, sind die Lamellen des Gifthäublings blass bis rostbraun.

Ein weiterer Unterschied ist das Vorkommen: Hallimasch wächst fast ausschließlich auf Laubholz, während der Gifthäubling auch auf Nadelholz zu finden ist. Ein angenehmes, pilzartiges Aroma verbreitet der Hallimasch, während der Gifthäubling einen neutralen bis leicht muffigen Geruch hat. Bei Unsicherheit sollte man beide Arten besser nicht essen.

Erst nach mehreren Stunden zeigen sich die Symptome einer Gifthäublingsvergiftung, die denen des Knollenblätterpilzes ähneln: starke Magen-Darm-Beschwerden, gefolgt von schwerem Leber- und Nierenversagen. Die einzige Rettung ist eine sofortige intensivmedizinische Behandlung; oft bleibt nur eine Organtransplantation.

Für Sammler gilt: Hallimasch sollte nur von erfahrenen Pilzsammlern gesammelt und immer vorher abgekocht werden. Der Fundort, der Geruch, die Hutfarbe und vor allem der Ring am Stiel sind entscheidend für die Bestimmung. Pilzsammler ohne Erfahrung sollten an Holz wachsende Pilze besser nicht essen oder sich vorher von einer Pilzberatung beraten lassen.

Samtfußrübling und das Risiko der Verwechslung mit dem tödlichen Giftriesling

Der Samtfußrübling (Flammulina velutipes), auch bekannt als Winterpilz, ist einer der wenigen Speisepilze, die man im Spätherbst und Winter findet. Er ist leicht zu erkennen durch seinen orangegelben, glänzenden Hut, die weißen bis gelblichen Lamellen und den samtig-dunklen Stiel. Als Enoki ist der aromatische, essbare Pilz in der asiatischen Küche sehr geschätzt. Aber auch hier besteht die Gefahr, mit dem Giftriesling (Galerina sulciceps), auch als Gift-Häubling bekannt, verwechselt zu werden, der tödliche Gifte enthält.

Samtfußrüblinge wachsen in dichten Büscheln, meist an Laubholzstümpfen. Der Hut ist schleimig, der Stiel ist unten dunkelbraun bis schwarz und samtig, während er oben heller ist. Die Lamellen sind weich und haben eine Farbe, die von Weiß bis Creme reicht. Er kann Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt ertragen, was ihn zu einem beliebten Winterpilz macht.

Der Giftriesling wächst ebenfalls an Holz und bewohnt oft ähnliche Lebensräume wie der Samtfußrübling. Sein Hut ist jedoch meist heller, trocken und hat einen matten Glanz, während die Lamellen bräunlich bis rostfarben sind. Bemerkenswert ist, dass der samtige Stiel fehlt; Der Stiel des Giftrieslings weist eine gleichmäßige Färbung auf und ist nicht samtig. Der Geruch ist nicht wahrnehmbar, der Geschmack ist mild, was eine sensorische Unterscheidung kaum ermöglicht.

Das größte Risiko besteht darin, die feinen Unterschiede nicht zu erkennen. Es ist besonders gefährlich, dass der Giftriesling Amatoxine beinhaltet, die schon in kleinen Mengen töten können. Wie bei anderen Amatoxinpilzen zeigen sich die Symptome erst nach einigen Stunden, was zu einem Versagen von Leber und Nieren führt.

Den Samtfußrübling sollten Sammler nur ernten, wenn alle Merkmale klar erkennbar sind: ein glänzender, schleimiger Hut, ein samtiger, dunkler Stiel, weißliche Lamellen und das Wachstum an Laubholz. Wenn man unsicher ist, sollte man das Sammeln lieber lassen oder eine Pilzberatung aufsuchen. Wiederum gilt: Pilze auf Holz sind besonders heimtückisch, weil viele holzbewohnende Arten giftig oder schwer zu bestimmen sind.

Durch die wachsende Beliebtheit asiatischer Pilzkulturen hat der Samtfußrübling auch in Europa an Bedeutung gewonnen. Trotz allem ist die Wildsammlung für Unerfahrene ein Risiko. Obwohl der Giftriesling selten ist, ist er hochgiftig; für ungeübte Augen ist der Unterschied oft schwer zu erkennen. Aus diesem Grund ist es ratsam, beim Sammeln von Winterpilzen äußerst vorsichtig zu sein und im Zweifelsfall lieber auf kultivierte Exemplare aus dem Handel zurückzugreifen.

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