Die Sorge um das Wohl des eigenen Kindes ist eine der zentralen Ängsten, die viele Eltern kennen. Medien berichten immer wieder über Fälle, in denen Kinder von Fremden angesprochen, belästigt oder sogar missbraucht werden. Ein Beispiel aus dem Jahr 2025: Ein Mädchen wird aus einem Freizeitbad gelockt und ist mutmaßlich Opfer eines Übergriffs. Eltern und Erziehende sind durch solche Vorfälle in Alarmbereitschaft und es stellt sich dringend die Frage, wie man Kinder wirksam vor Missbrauch schützen kann. Sexuelle Gewalt zu verhindern heißt, weit im Voraus zu handeln - es fängt im Alltag mit Kindern an, in der Art, wie wir kommunizieren und in dem, was wir ihnen beibringen. Fachleute und Kinderschutzorganisationen empfehlen, Kinder stark, selbstbewusst und gut informiert zu machen, damit sie in schwierigen Situationen bestehen und Hilfe suchen können.
Das Thema Missbrauchsprävention ist sehr sensibel, aber es darf auf keinen Fall tabuisiert werden. Statistiken zeigen: Über 90 Prozent der sexuellen Übergriffe auf Kinder finden im sozialen Nahraum statt - sie werden von Personen begangen, die das Kind kennt. Aber auch die Gefahr durch Unbekannte, sei es in Parks, auf Spielplätzen oder auf dem Schulweg, ist nicht zu vernachlässigen. Deshalb bedeutet Prävention, Kinder nicht in Angst zu versetzen, sondern sie zu mündigen, selbstbestimmten Persönlichkeiten zu erziehen. Dazu gehört, ihnen altersgerecht Wissen zu vermitteln, ihre Gefühle und Grenzen zu achten und ihnen zu zeigen, wie sie in bedrohlichen Situationen reagieren können.
In den vergangenen Jahren hat sich der gesellschaftliche Diskurs über den Kinderschutz gewandelt. Im Jahr 2025 wird das Thema Kindersicherheit mehr denn je von Schulen, der Politik und der Gesellschaft in den Blick genommen. Schulen, Kitas und Freizeiteinrichtungen sind immer mehr sensibilisiert für das Thema Grenzverletzungen und kooperieren eng mit Beratungsstellen und der Polizei. Aber Prävention fängt schon im Elternhaus an: Eltern, Großeltern und andere Bezugspersonen sind entscheidend, wenn es darum geht, Kinder zu stärken und ihnen ein sicheres, vertrauensvolles Umfeld zu schaffen, in dem sie sich äußern können.
Es ist eine Herausforderung, Kinder sensibel und ohne Angst zu informieren, sie zu ermutigen, Nein zu sagen, und ihnen zu zeigen, an wen sie sich im Notfall wenden können. Kinderrechte sollten neben Gesprächen und Übungen auch ein wichtiger Bestandteil der Aufklärung sein: Kinder sollten lernen, dass ihr Körper ihnen gehört und dass niemand das Recht hat, ihre Grenzen zu überschreiten. Verschiedene Organisationen wie die Polizei, der Kinderschutzbund, Beratungsstellen sowie Initiativen wie "Ich sag's" oder das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch stellen zahlreiche Informationsmaterialien und Hilfe zur Verfügung. Acht zentrale Punkte werden im Folgenden betrachtet, die Eltern und Erziehende 2025 nutzen können, um ihre Kinder wirksam vor Missbrauch zu schützen und zu stärken.
Vertrauensvolle Kommunikation als Fundament der Prävention
Offene und vertrauensvolle Gespräche zwischen Eltern und Kind sind ein entscheidender Bestandteil der Missbrauchsprävention. Schon im frühen Kindesalter ist es wichtig, ein Klima zu schaffen, in dem Kinder sich trauen, über ihre Gefühle, Ängste und Erlebnisse zu sprechen. Die Gesprächsbereitschaft ist das Fundament für eine starke, selbstbewusste Persönlichkeit und eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Kinder sich bei Problemen oder Grenzverletzungen an ihre Bezugspersonen wenden.
Es wird empfohlen, eine altersgerechte Sprache zu wählen und regelmäßig über unterschiedliche Alltagssituationen zu sprechen. Eltern sollten nicht nur auf mögliche Gefahren hinweisen, sondern auch ihr Kind ernst nehmen, wenn es von unangenehmen Erfahrungen erzählt - selbst wenn sie harmlos erscheinen. Das Signal muss lauten: "Alles kann ich dir glauben, ich nehme dich ernst und du kannst mit allem zu mir kommen." Forschungen belegen, dass Kinder, die spüren, dass sie mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden, seltener Opfer von Missbrauch werden oder Übergriffe verschweigen.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass wir Kindern lernen sollten, ihren Gefühlen zu vertrauen. Ein Kind sollte nicht ignoriert werden, wenn es ein "komisches Bauchgefühl" bei jemandem oder etwas hat; vielmehr ist es ein Warnsignal. Eltern können helfen, indem sie solche Fragen stellen: "Wie hast du dich dabei gefühlt?" oder "Was hättest du in dieser Situation gerne gemacht?" Kinder lernen, ihre Intuition zu erkennen und in Worte zu fassen.
Im Jahr 2025 gehören digitale Kommunikationswege ebenfalls zum Alltag. Es ist wichtig, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, damit Kinder berichten können, wenn sie sich in Chats, sozialen Netzwerken oder Online-Spielen unwohl fühlen. Präventionsarbeit erfolgt also nicht nur in der realen Welt, sondern auch im digitalen Raum. Eltern, die offen und wertschätzend kommunizieren, schaffen die Basis für eine erfolgreiche Prävention gegen Missbrauch.
Altersgerechte Aufklärung über sexuelle Gewalt und persönliche Rechte
Die Aufklärung von Kindern über sexuelle Gewalt und ihre persönlichen Rechte ist ein entscheidender Teil der Präventionsarbeit. Es ist wichtig, das Thema mit Feingefühl und in einer altersgerechten Sprache zu behandeln. Experten empfehlen, schon im Vorschulalter mit dem Benennen von Körperteilen und ihren Funktionen zu starten. Begriffe wie "Scheide", "Penis", "Po" oder "Brust" dürfen keine Tabuworte sein; sie sollten ganz selbstverständlich Teil der kindlichen Wissensvermittlung sein.
Eine frühzeitige sexuelle Aufklärung hilft Kindern, ihren Körper besser zu verstehen und zu benennen. Sie erkennen, dass ihr Körper ihnen allein gehört und dass niemand ihn ohne ihre Erlaubnis berühren oder über ihre Grenzen hinweggehen darf. Um Kinder zu selbstbewussten Individuen zu machen, die ihre persönlichen Grenzen kennen und verteidigen können, ist die Vermittlung von Rechten wie "Mein Körper gehört mir" von großer Bedeutung.
In der Grundschule kann man mit der Aufklärung mehr ins Detail gehen. Eltern und Lehrkräfte sollten darüber aufklären, was gute und was schlechte Geheimnisse sind. Ein gutes Geheimnis ist eine Freude, während ein schlechtes Geheimnis Angst oder eine Belastung verursacht. Kinder müssen lernen: Wenn sie ein schlechtes Geheimnis haben, dürfen und sollen sie sich einer Vertrauensperson anvertrauen. Die Unterscheidung ist von großer Bedeutung, da Täter häufig mit Geheimhaltung und Schuldgefühlen agieren.
Im Jahr 2025 sind Informationsmaterialien und kindgerechte Bücher zur sexuellen Selbstbestimmung und Gewaltprävention umfassend erhältlich. Um Workshops oder Theaterprojekte zu diesem Thema anzubieten, arbeiten viele Schulen und Kitas mit Präventionsfachstellen zusammen. Eltern sollten diese Angebote unbedingt nutzen und mit ihren Kindern nachbereiten. Die Aufklärung ist ein fortlaufender Prozess; mit dem Alter der Kinder können und müssen Themen wie Grenzüberschreitungen, sexualisierte Gewalt und sogar digitale Übergriffe immer differenzierter behandelt werden.
Ein wichtiger Aspekt der altersgerechten Aufklärung ist es, das Thema sexuelle Gewalt zu enttabuisieren. Kinder, die offen und gut informiert sind, haben eher den Mut, Auffälligkeiten oder Übergriffe zu benennen. Ein frühzeitiges Vermitteln von Wissen schützt Kinder und hilft ihnen, im Ernstfall Hilfe zu suchen.
Selbstbewusstsein und Wehrhaftigkeit im Alltag fördern
Ein gesundes Selbstbewusstsein schützt Kinder vor Grenzüberschreitungen und Missbrauch. Die Förderung von Selbstwertgefühl und Wehrhaftigkeit fängt im Kleinen an: Mit Lob und Anerkennung für eigene Leistungen, dem Ernstnehmen von Meinungen und dem Respektieren von Gefühlen schafft man die Basis. Es ist wichtig, dass Eltern, Erzieherinnen und Lehrer Kindern immer wieder zeigen, dass sie wertvoll sind und ihre Bedürfnisse zählen.
Eine bedeutende Fähigkeit ist es, "Nein" zu sagen. Viele Kinder haben die Gewohnheit, Erwachsenen zu vertrauen und deren Wünsche zu erfüllen. Im Bereich der Missbrauchsprävention ist es jedoch entscheidend, dass Kinder lernen, sich gegen unangenehme Berührungen oder Aufforderungen zu wehren - sei es von Fremden oder von Personen, die sie kennen. Ein lautes, deutliches "Nein, das will ich nicht!" sollte mit Kindern spielerisch geübt werden, damit sie es im Ernstfall abrufen können. Das Einüben von Verhaltensmustern kann durch Rollenspiele, die kritische Situationen nachstellen, unterstützt werden.
Wehrhaftigkeit umfasst jedoch mehr als nur körperliche Abwehr. Auch das laute Ansprechen von Passanten, das Suchen von Hilfe bei Erwachsenen oder das Weglaufen gehören zu wichtigen Strategien. In Kindergärten und Schulen sind Selbstbehauptungskurse für Kinder mittlerweile eine feste Einrichtung, um ihnen beizubringen, wie sie sich im Falle eines Übergriffs verhalten können. Im Jahr 2025 sind diese Kurse, die von der Polizei, dem Kinderschutzbund oder privaten Anbietern organisiert werden, sehr gefragt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Kinder lernen, dass Hilfe holen nicht bedeutet, zu "petzen" oder "verraten". Die Angst vor Ärger oder davor, eine andere Person zu belasten, empfinden viele Kinder. Es ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es in schwierigen Situationen mutig und richtig ist, Hilfe zu suchen. Kinder müssen immer wieder die Betonung und das Vorleben dieser Haltung erleben, damit sie sie verinnerlichen können.
Ein kontinuierlicher Prozess ist es, Selbstbewusstsein und Wehrhaftigkeit zu fördern; man sollte sie immer wieder im Alltag üben. Auf diese Weise entwickeln Kinder ein starkes Selbstbewusstsein, sind sich ihrer Rechte bewusst und wissen, wie sie sich in einer Notlage behaupten können.
Präventionsgespräche und Übungen im Alltag integrieren
Es braucht mehr als die theoretische Aufklärung, um Kinder wirksam vor Missbrauch zu schützen. Wichtig ist, dass sie das Wissen, das sie sich angeeignet haben, in konkreten Situationen anwenden können. Deshalb sind Präventionsgespräche und praktische Übungen im Alltag unbedingt notwendig. Eltern und Fachkräfte in der Pädagogik sollten immer wieder über unterschiedliche Szenarien reden, ohne dass dabei Angst entsteht.
Gespräche über Themen wie den Schulweg, den Aufenthalt auf dem Spielplatz oder den Umgang mit Fremden können dazu beitragen, Handlungsoptionen zu entwickeln. Mit Fragen wie "Was würdest du tun, wenn dich jemand anspricht und um Hilfe bittet?" oder "Wie reagierst du, wenn dir jemand Süßigkeiten anbietet?" können Kinder sich gedanklich auf solche Situationen vorbereiten. Man sollte nicht nur die Gefahr durch Fremde thematisieren, sondern auch mögliche Grenzüberschreitungen im Familien- oder Freundeskreis.
Um Handlungsabläufe zu trainieren, haben sich Rollenspiele als besonders effektiv erwiesen. So lernen Kinder, in Stresssituationen handlungsfähig zu bleiben und die einstudierten Verhaltensweisen abzurufen. Eltern können mit ihren Kindern das Üben von laut und deutlich "Nein" sagen, Hilfe rufen oder weglaufen trainieren. Das Üben des gezielten Ansprechens von Erwachsenen, sei es im Supermarkt oder auf der Straße, ist ebenfalls möglich: "Entschuldigen Sie, ich brauche Hilfe!" Auf Kinder können solche Übungen eine wichtige Wirkung haben: Sie verlieren die Scheu, sich im Ernstfall bemerkbar zu machen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Diskussion über Notfallsituationen. Es ist wichtig, dass Kinder wissen, welche Telefonnummern sie im Notfall wählen können - in Deutschland sind das die 110 für die Polizei und die 112 für den Rettungsdienst. Es ist ratsam, diese Zahlen immer wieder zu überprüfen und im Alltag zu wiederholen. Außerdem ist es ratsam, dass Kinder die Telefonnummer der Eltern oder einer Vertrauensperson auswendig lernen oder sie aufgeschrieben bei sich haben.
Im Jahr 2025 werden viele Organisationen Präventionsmaterialien, Apps und digitale Lernspiele bereitstellen, damit Kinder und Eltern zusammen üben können. Immer öfter bedienen sich Schulen und Kitas dieser Angebote, um die Prävention von Missbrauch niedrigschwellig und praxisnah zu gestalten. Indem wir Präventionsgespräche und Übungen regelmäßig in den Alltag einbauen, helfen wir Kindern, im Ernstfall handlungsfähig zu sein.
Grenzen erkennen, respektieren und verteidigen
Es ist wichtig, dass Kinder lernen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und sie nach außen zu vertreten. Schon im Kleinkindalter ist das wichtig: Wenn ein Kind keine Umarmung möchte oder sich gegen eine Berührung sträubt, sollten Eltern und andere Erwachsene das respektieren. Alles, was Zwang oder Überredung impliziert, sei es zu einem Kuss oder einer Umarmung, sendet ein falsches Signal und verletzt das Recht des Kindes auf körperliche Selbstbestimmung.
Experten heben die große Bedeutung hervor, dass Kinder früh lernen, dass sie "Nein" sagen dürfen - auch zu Erwachsenen, Familienangehörigen oder Autoritätspersonen. Im Alltag muss man diese Einstellung leben: Wer die Grenzen eines Kindes respektiert, zeigt ihm, dass seine Gefühle und Wünsche wichtig sind. Kinder lernen im Gegenzug, die Grenzen anderer zu respektieren und zu akzeptieren.
In der Missbrauchsprävention ist das Erkennen und Verteidigen von Grenzen eine wichtige Schutzfunktion. Opfer werden von Tätern gezielt ausgewählt, wenn sie Unsicherheit ausstrahlen oder deren Grenzen bereits mehrere Male verletzt wurden. Ein selbstbewusstes "Nein, das möchte ich nicht!" oder das Einfordern von Abstand kann potenzielle Täter abschrecken.
Es ist wichtig, dass Eltern immer wieder mit ihren Kindern über Situationen reden, in denen Grenzen verletzt werden könnten. Das kann das Anfassen beim Spielen, das Umziehen im Sportunterricht oder das Duschen im Schwimmbad betreffen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass sie jederzeit sagen dürfen, wenn ihnen etwas unangenehm ist, und dass sie Hilfe bekommen, wenn sie Unterstützung brauchen.
Es ist auch im digitalen Raum wichtig, Grenzen zu setzen. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen, persönliche Informationen, Fotos oder Videos nicht leichtfertig zu teilen und sich gegen Belästigungen oder Übergriffe im Netz zu schützen. Auch hier ist es am besten, sofort Hilfe zu suchen und klar "Nein" zu sagen; das schützt am besten.
Im Jahr 2025 werden viele Programme angeboten, die darauf abzielen, Kinder im Erkennen und Verteidigen ihrer Grenzen zu stärken. In Schulen und Freizeiteinrichtungen gibt es Workshops, die das Trainieren von Grenzsetzung und Selbstbehauptung anbieten. Eltern sollten diese Möglichkeiten nutzen und das Thema regelmäßig mit ihren Kindern besprechen. Ein wichtiger Bestandteil der Missbrauchsprävention ist es, zu wissen, wo die eigenen Grenzen sind, und das Recht zu haben, sie zu verteidigen.
Vertrauenspersonen und sichere Anlaufstellen benennen
Es ist wichtig, dass Kinder wissen, wer ihre Anlaufstelle im Notfall ist. Ein zentraler Bestandteil der Missbrauchsprävention ist das Konzept der "Vertrauensperson". Es ist wichtig, dass Eltern und Kinder zusammen überlegen, welche Erwachsenen in ihrem Umfeld als vertrauenswürdige Ansprechpartner in Frage kommen - seien es Großeltern, Nachbarn, Lehrerinnen, Erzieher oder befreundete Eltern. Wichtig ist, dass das Kind bei diesen Menschen das Gefühl hat, sicher und verstanden zu sein.
Die Angst vor den Konsequenzen oder die Unfähigkeit, das Erlebte in Worte zu fassen, sind oft Gründe, warum viele Kinder zögern, sich Erwachsenen anzuvertrauen. Deshalb ist es für Eltern wichtig, immer wieder zu sagen, dass es mutig und richtig ist, Hilfe zu suchen, auch wenn es einem schwerfällt. Das betrifft sowohl unangenehme Erfahrungen mit Unbekannten als auch Übergriffe im sozialen Nahraum, die in der Praxis leider häufiger vorkommen.
Ab 2025 werden in zahlreichen Städten und Gemeinden Kinderschutz-Hotlines, Beratungsstellen und Notrufnummern eingerichtet sein, um Kindern eine Anlaufstelle zu bieten. Die Nummer gegen Kummer (116 111) und das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch (0800 22 55 530) sind bundesweit verfügbar. Eltern sollten die Nummern gemeinsam mit ihren Kindern aufschreiben und erklären, wie man sie nutzen kann. Im Notfall sind auch die Polizei und das Jugendamt wichtige Ansprechpartner.
In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Schwimmbädern oder Einkaufszentren ist es wichtig, dass Kinder wissen, dass sie sich an das Personal wenden können, wenn sie Hilfe benötigen. Das Üben von Gesprächen mit Erwachsenen in Rollenspielen kann helfen, Hemmschwellen abzubauen. Es ist entscheidend, dass Kinder nicht das Gefühl haben, sie müssten "petzen", sondern dass sie erkennen, dass sie ein Recht auf Hilfe haben.
Im Jahr 2025 werden digitale Angebote und Apps weitere Optionen schaffen, um anonym und ohne große Hürden Hilfe zu erhalten. Online-Chats oder E-Mail-Beratung bieten viele Beratungsstellen speziell für Kinder und Jugendliche an. Eltern sollten diese Angebote kennen und mit ihren Kindern besprechen, wie sie im Bedarfsfall genutzt werden können.
Es ist entscheidend, Vertrauenspersonen und sichere Anlaufstellen zu benennen und regelmäßig zu besprechen, damit Kinder im Ernstfall schnell und zielgerichtet Hilfe suchen können. Ein gut vorbereitetes Kind erkennt, dass es nicht allein ist und Hilfe erhält.
Umgang mit digitalen Gefahren und Prävention im Internet
Die Digitalisierung des Alltags bringt neue Herausforderungen für die Prävention von Missbrauch. Heutzutage sind Kinder und Jugendliche ganz automatisch im Internet, in sozialen Netzwerken, über Chat-Apps und in Online-Spielen unterwegs. Die Risiken von sexueller Belästigung, Cybergrooming oder dem Austausch intimer Bilder sind real und werden immer häufiger. Im Jahr 2025 werden Fachleute eine Besorgnis über die zunehmende Raffinesse von Tätern äußern, die gezielt das Bedürfnis nach Schutz bei Kindern ausnutzen.
Es liegt in der Verantwortung von Eltern und Fachkräften, Kinder im digitalen Raum zu schützen. Das umfasst, mit dem Kind über die Gefahren im Internet zu reden und feste Regeln für die Internetnutzung aufzustellen. Teile persönliche Informationen wie Wohnadresse, Handynummer oder Fotos niemals leichtfertig. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, unangenehme Nachrichten, Belästigungen oder sogar Erpressungsversuche sofort einer Vertrauensperson zu melden.
Im Jahr 2025 ist es wichtiger denn je, über sogenannte "Fake-Profile" und die Gefahr durch Fremde im Netz aufzuklären. In vielen Fällen täuschen Täter ihr Alter vor und versuchen, Vertrauen zu gewinnen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass sie Online-Bekanntschaften nicht ohne Rücksprache mit ihren Eltern oder anderen Vertrauenspersonen treffen und keine privaten Bilder verschicken sollten. Das Thema "Sexting" ist ebenfalls relevant: Die Risiken, die mit dem Teilen intimer Fotos oder Videos verbunden sind, werden von vielen Jugendlichen nicht erkannt. Eltern sollten offen über die möglichen Konsequenzen reden und Alternativen präsentieren.
Technische Schutzmaßnahmen wie Kindersicherungen, Filterprogramme und sichere Passwörter sind wichtige, aber sie allein reichen nicht aus. Das Gespräch bleibt die wichtigste Präventionsmaßnahme: Kinder müssen wissen, dass sie nicht allein sind und immer Hilfe bekommen können, wenn sie Probleme haben.
Im Jahr 2025 haben zahlreiche Initiativen und staatliche Stellen umfangreiche Informationsmaterialien, Workshops und Beratungsangebote zur digitalen Prävention geschaffen. Das Thema "Medienkompetenz" wird von Schulen bereits fest im Unterricht integriert, und zahlreiche Jugendämter organisieren Elternabende, die sich mit dem sicheren Umgang mit digitalen Medien befassen.
Um Kinder vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch im Internet zu schützen, ist es entscheidend, sie kontinuierlich zu begleiten und für digitale Gefahren zu sensibilisieren. Es ist wichtig, dass Eltern sich regelmäßig über neue Entwicklungen informieren und zusammen mit ihren Kindern Strategien für einen sicheren Umgang mit digitalen Medien erarbeiten.
Präventionsnetzwerke nutzen und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen
Die Prävention von Missbrauch ist nicht nur die Aufgabe der Eltern; es ist eine Verantwortung, die die gesamte Gesellschaft trägt. Um Kinder effektiv zu schützen, ist es unerlässlich, dass Familien, Schulen, Polizei, Jugendämter und Beratungsstellen gemeinsam arbeiten. Im Jahr 2025 sind Präventionsnetzwerke flächendeckend etabliert und bieten ein breites Spektrum an Angeboten, von Elternabenden und Fortbildungen bis zu Projekttagen und Theaterstücken an Schulen.
Es ist wichtig, dass Eltern sich aktiv über Präventionsangebote in ihrer Umgebung informieren und diese zusammen mit ihren Kindern nutzen. In vielen Städten und Gemeinden gibt es kostenlose Angebote wie Workshops, Selbstbehauptungskurse und Informationsveranstaltungen. Der Kontakt zu anderen Eltern, Lehrpersonen und Fachleuten kann dazu beitragen, Unsicherheiten zu verringern und frische Impulse für den Alltag zu bekommen.
Es liegt auch in der Verantwortung der Politik, die Rahmenbedingungen für einen effektiven Kinderschutz zu schaffen. Im Jahr 2025 werden Bund und Länder mehr Geld in Präventionsprogramme stecken, die schon im Kindergarten und in der Grundschule ansetzen. In enger Zusammenarbeit mit Schulen und sozialen Einrichtungen klärt die Polizei über Gefahren auf und vermittelt Handlungskompetenzen. Initiativen und Beratungsstellen wie der Kinderschutzbund, "Ich sag's" oder das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch stellen niedrigschwellige und anonyme Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern bereit.
Die Sensibilisierung für Missbrauch darf nicht durch institutionelle Grenzen eingeschränkt werden. Alle Erwachsenen - sei es der Nachbar, der Trainer oder die Lehrkraft - haben die Verantwortung und können mit Aufmerksamkeit und Zivilcourage dazu beitragen, Kinder zu schützen. Selbst wenn es schwerfällt, sollten Verdachtsmomente oder Beobachtungen immer ernst genommen und gemeldet werden. Erfahrungen belegen: Ein größeres Umfeld von aufmerksamen Personen reduziert das Risiko, dass Missbrauch an Kindern unentdeckt bleibt.
Um Kinder im Jahr 2025 effektiv vor Missbrauch zu schützen, ist es unerlässlich, Präventionsnetzwerke zu nutzen und dass alle gesellschaftlichen Akteure sich engagieren. Ein sicheres Umfeld für Kinder, in dem sie sich frei und selbstbewusst entfalten können, entsteht nur, wenn wir alle gemeinsam Verantwortung übernehmen.