Sommerhitze im Südwesten: In welchen Regionen werden 30 Grad erreicht?

Sonne brennt auf Südwestdeutschland nieder.
Sonne brennt auf Südwestdeutschland nieder.

Vom wolkenlosen Himmel lacht die Sonne, das Quecksilber steigt unaufhörlich und in den Parks, an den Flussufern und den Badeseen des Südwestens ist viel los: In diesen Tagen ist der Sommer in Baden-Württemberg einfach wunderschön. Die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind eindeutig - es wird heiß, teilweise könnte es für die erste Junihälfte einen neuen Rekord geben. In vielen Regionen klettern die Temperaturen über 30 Grad, und vereinzelt sind sogar Höchstwerte von bis zu 34 Grad zu erwarten. Für viele ist das die willkommene Rückkehr der Sommeraktivitäten: Picknickdecken kommen zum Einsatz, Liegestühle werden am See platziert und Eisdielen haben Hochbetrieb. Aber die Hitze bringt nicht nur Freude; sie stellt auch Herausforderungen für Mensch, Natur und Infrastruktur dar. Während Sonnenanbeter sich auf die heißen Tage vorbereiten, führen Meteorologen, Landwirte und Gesundheitsbehörden Gespräche über die Folgen der ungewöhnlich hohen Temperaturen.

Die Frage, die zurzeit viele interessiert: Wo im Südwesten wird die 30-Grad-Marke als erstes erreicht? Wie werden sich die Temperaturen in den kommenden Tagen entwickeln? Geografische Aspekte wie die Lage am Oberrhein, das milde Klima der Kurpfalz oder die Höhenlage des Schwarzwaldes sind entscheidend dafür, welche Gebiete besonders von der Hitzewelle betroffen sind. Während es im Bergland mit 25 bis 28 Grad noch relativ mild bleibt, könnten die Temperaturen entlang des Rheins - von Karlsruhe über Freiburg bis ins Markgräflerland - Rekordhöhen erreichen.

Aber nicht nur die momentane Hitze ist ein Gesprächsthema. Auch die Experten analysieren die Entwicklung der Häufigkeit solcher "Hitzewellchen" in den letzten Jahren und welche Auswirkungen das auf Umwelt, Landwirtschaft und Städte hat. Die Städte im Südwesten reagieren, indem sie Trinkwasserbrunnen einrichten und Hitzeschutzkonzepte entwickeln. Gleichzeitig mahnen Gesundheitsämter zur Vorsicht: Hohe Temperaturen können für ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke große Risiken bergen. Die hohen Temperaturen sind auch im öffentlichen Leben spürbar: In Büros laufen die Ventilatoren auf Hochtouren, in Klassenzimmern wird über Hitzefrei debattiert und die Nachfrage nach klimatisierten Verkehrsmitteln steigt.

Ein Blick auf die aktuelle Wetterlage im Südwesten, eine Analyse der heißesten Regionen, eine Erklärung der meteorologischen Zusammenhänge und ein Ausblick auf das Wochenende sind im folgenden Artikel zu finden. Außerdem werden die Folgen für Menschen, Umwelt und Infrastruktur sowie die Reaktionen von Behörden und Bevölkerung betrachtet. Abschließend betrachtet der Artikel die langfristige Entwicklung von Hitzewellen und die besonderen Herausforderungen, die sich daraus für Baden-Württemberg ergeben.

Die aktuelle Wetterlage: Sonne satt und steigende Temperaturen

In der südwestlichen Region Deutschlands ist man aktuell mit einer außergewöhnlich stabilen Sommerwetterperiode gesegnet. Nachdem der Frühling anfänglich eher durchschnittlich war, hat sich in den letzten Tagen ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa gebildet, was die Temperaturen stetig ansteigen lässt und für wolkenfreie Himmel sorgt. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet, ist diese stabile Wetterphase hauptsächlich auf ein starkes Hochdruckgebiet zurückzuführen, das feuchte und kühle Luft aus Nordwesten blockiert und so trockene und warme Luft aus Süden ermöglicht.

In den nächsten Tagen wird es laut den Prognosen wieder wärmer werden. Ein besonderes Merkmal ist die geringe Wahrscheinlichkeit für Niederschläge. Während im Mai immer wieder Schauer und Gewitter das Wetter bestimmten, sind in der ersten Juni-Phase kaum Regenfälle zu erwarten. Vielerorts bleibt der Himmel wolkenlos; höchstens in den frühen Morgenstunden sind ein paar Nebelfelder zu erwarten, die sich aber schnell auflösen werden.

Die Temperaturentwicklung zeigt einen deutlichen Trend: Schon in den Mittagsstunden klettern die Werte erheblich nach oben, und das Thermometer überschreitet an vielen Orten die 25 Grad, was man meteorologisch als "Sommertag" bezeichnet. In den Tieflagen, besonders entlang des Rheins und in den klimatisch begünstigten Gebieten wie dem Oberrheingraben, sind Temperaturen von 30 Grad und mehr zu beobachten. Der DWD betont, dass vor allem im Breisgau, der Kurpfalz und im Markgräflerland die höchsten Temperaturen erreicht werden. In den Bergen ist es etwas kühler, aber auch dort sind die Temperaturen mit 25 bis 28 Grad im Hochschwarzwald ungewöhnlich hoch.

In der Nacht kühlt es sich aufgrund der klaren Nächte zunächst deutlich ab, die Temperaturen fallen auf Werte zwischen 16 und 9 Grad. Während es nach heißen Tagen einen gewissen Komfort bietet, können sich andererseits in den kühlen Morgenstunden Nebelfelder bilden, die lokal die Sicht einschränken. Insgesamt erleben wir derzeit eine für den Frühsommer typische, aber in ihrer Stärke bemerkenswerte Wärmeperiode, die sowohl Freude bereitet als auch Herausforderungen mit sich bringt.

Regionale Unterschiede: Wo ist die Hitze am stärksten?

Aufgrund der Topografie und der klimatischen Gegebenheiten in Baden-Württemberg ist die Verteilung der Hitze im Land sehr unterschiedlich. Während einige Regionen die 30 Grad Celsius und mehr mit Leichtigkeit erreichen, bleiben andere von extremer Hitze verschont. Der Temperaturunterschied zwischen den Niederungen des Oberrheins und den Höhenlagen des Schwarzwaldes oder der Schwäbischen Alb ist besonders markant.

Der Oberrheingraben, eine der wärmsten Regionen Deutschlands, hat dank seiner geografischen Lage ein besonders mildes und sonniges Klima. Freiburg, Karlsruhe und Mannheim sind Städte, die regelmäßig die höchsten Temperaturen des Landes erleben. Die Nähe zum Rhein, die geringe Höhenlage und der Schutz durch die umgebenden Mittelgebirge sind Faktoren, die die Ansammlung warmer Luftmassen begünstigen. Die Messstationen in Freiburg und Karlsruhe verzeichnen während Hitzewellen nicht selten Tageshöchstwerte von über 33 Grad; in Ausnahmefällen wurden in den letzten Jahren sogar 38 Grad erreicht.

Das Markgräflerland, das südlichste Weinbaugebiet Deutschlands, ist ebenfalls berühmt für seine hohen Temperaturen im Sommer. Dank der geschützten Lage zwischen Schwarzwald und Vogesen und der zahlreichen Sonnenstunden ist die Region begünstigt. In dieser Region sind 30 Grad meist früher erreicht als anderswo im Land. Auch die Kurpfalz, insbesondere die Gebiete um Heidelberg und Mannheim, gehört regelmäßig zu den Hotspots der Hitze. Weite, offene Flächen und der geringe Baumbestand sind Gründe, warum die Luft hier besonders schnell erhitzt wird.

Im Gegensatz dazu sind die Höhenlagen des Schwarzwaldes, der Schwäbischen Alb und des Odenwaldes vergleichsweise kühl. Orte wie Feldberg oder Freudenstadt erleben selbst an heißen Tagen selten Temperaturen über 28 Grad. Dank der Höhe und der dichten Bewaldung entsteht hier ein natürlicher Temperaturpuffer. Trotzdem sind diese Gebiete ebenfalls von der aktuellen Wärmeperiode betroffen und erleben für ihre Verhältnisse ungewöhnlich hohe Temperaturen.

Auch städtische Wärmeinseln sind ein Faktor: In stark besiedelten Gebieten wie Stuttgart oder Ulm speichert der Asphalt die Wärme über längere Zeit, was dazu führt, dass die Temperaturen selbst am Abend nur langsam sinken. In den Städten sind nächtliche Tiefsttemperaturen oft deutlich höher als die im Umland. Alles zusammen - die geografische Lage, die Struktur der Stadt und die Wetterbedingungen - legt fest, wo im Südwesten die 30 Grad zuerst erreicht werden und wo die Hitze am stärksten zu spüren ist.

Meteorologische Hintergründe: Warum wird es jetzt so heiß?

Die Faktoren, die zur aktuellen Hitzewelle führen, sind eine Mischung aus großflächigen Wetterphänomenen und lokalen Gegebenheiten. Das besagte Hochdruckgebiet, welches sich über Mitteleuropa etabliert hat, steht im Mittelpunkt. Hochdruckgebiete entstehen durch Luftmassen, die absinken; dies bewirkt eine Wolkenauflösung und ermöglicht eine starke Sonneneinstrahlung. Die Sonnenstrahlung bringt den Boden zum Erwärmen; er heizt dann die Luft in Bodennähe auf. Die Temperaturen steigen dann kontinuierlich an.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Luftzirkulation. Aktuell strömt aus den südlichen und südwestlichen Teilen Europas warme Luft nach Deutschland. Bei der als Warmluftadvektion bezeichneten Erscheinung werden Luftmassen, die auf ihrem Weg durch Frankreich und Spanien bereits erheblich erwärmt wurden, nach oben transportiert. Zusammen mit der stabilen Hochdrucklage bildet sich dadurch eine klassische Hitzewelle, die man im Sommer in Mitteleuropa oft findet.

Die geografischen Bedingungen im Südwesten tragen diesen Effekt zusätzlich bei. Der Oberrheingraben funktioniert wie ein Wärmespeicher, der die Hitze staut. Die umliegenden Mittelgebirge - Schwarzwald, Vogesen und Pfälzerwald - bewahren den Graben vor kühleren Luftmassen aus dem Westen oder Norden. So bleibt die warme Luft im Rheintal gefangen und kann sich weiter erwärmen.

Auch der Klimawandel ist ein Faktor. Forschungsergebnisse belegen, dass die Anzahl und die Schwere von Hitzewellen in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten zunehmen. Die Durchschnittstemperaturen klettern immer weiter, und extreme Sommer sind mittlerweile öfter zu beobachten. Laut dem DWD sind die Temperaturen zurzeit noch saisonal üblich, jedoch befinden sie sich an der oberen Grenze dessen. Es ist besonders bemerkenswert, dass Hitzewellen immer öfter schon im Frühjahr auftreten, wo sie früher meist erst im Hochsommer zu beobachten waren.

Den Vorhersagemodellen der Meteorologie zufolge wird die derzeitige Hitzewelle noch einige Tage andauern. Es wird erst zum Wochenbeginn erwartet, dass atlantische Tiefausläufer für eine Abkühlung und Regen sorgen. Bis dahin bleibt es im Südwesten sonnig, trocken und heiß - mit all den Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt.

Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Risiken der Sommerhitze

Die immer noch hohen Temperaturen bringen viele Herausforderungen für die Bevölkerung mit sich. Ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen sind besonders gefährdet. Ein heißes Wetter belastet den Kreislauf, lässt uns vermehrt schwitzen und kann eine Dehydration zur Folge haben. Fachleute der Gesundheitsämter weisen auf die Gefahren von Hitzschlägen, Sonnenstichen und der sogenannten Hitzeerschöpfung hin, die sich durch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Schwäche bemerkbar macht.

Regelmäßig, wenn die Temperaturen ein kritisches Niveau erreichen, geben das Robert-Koch-Institut und der Deutsche Wetterdienst Hitzewarnungen heraus. Es wird empfohlen, direkte Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit zu meiden, leichte, helle Kleidung zu tragen, ausreichend Wasser zu trinken und körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. In Städten ist besonders Achtung geboten, weil die Temperaturen durch den Wärmeinsel-Effekt zusätzlich steigen.

In Kliniken und Pflegeeinrichtungen werden besondere Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen, dass Patientinnen und Patienten nicht überhitzen. Hierzu gehört das Bereitstellen von Trinkwasser, das Verdunkeln der Räume während der heißen Stunden und das Einrichten von "kühlen Zonen". Auch Apotheken und Hausärzte informieren immer mehr über die Risiken und geben Ratschläge zur Vorbeugung. Als Reaktion richten Kommunen Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten ein, und in einigen Städten gibt es mobile Kühlstationen für besonders gefährdete Menschen.

Zusätzlich zu den direkten gesundheitlichen Risiken erhöht sich auch die Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen oder langfristige Hautschäden zu erleiden. In einer Hitzewelle sind die Werte der UV-Strahlung besonders hoch; aus diesem Grund empfehlen Dermatologen, die Sonne konsequent zu schützen. Vor allem die Haut von Kindern ist empfindlich; sie sollte mit hoher Sonnenschutzcreme und schützender Kleidung bedeckt werden.

Selbst der Alltag wird von der Hitze beeinflusst. In Schulen wird über die Einführung von Hitzefrei nachgedacht, während in Betrieben flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Regelungen gelten. Der öffentliche Nahverkehr setzt auf klimatisierte Fahrzeuge, während der Einzelhandel einen plötzlichen Anstieg der Nachfrage nach Ventilatoren und Klimageräten verzeichnet. Die Hitzewelle stellt nicht nur ein meteorologisches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis dar, das in zahlreichen Lebensbereichen zu spüren ist.

Auswirkungen auf Natur und Umwelt: Trockenheit, Waldbrandgefahr und Wasserknappheit

Während einer Hitzewelle leiden nicht nur Menschen, sondern auch Natur und Umwelt besonders. Die kontinuierliche Trockenheit bewirkt, dass die Bodenfeuchte sinkt, was vor allem in der Landwirtschaft spürbar ist. In Baden-Württemberg beobachten Landwirte bereits die ersten Anzeichen von Trockenstress bei Feldfrüchten wie Mais, Getreide und Zuckerrüben. Ohne ausreichende Niederschläge erleben die Pflanzen einen Wachstumsstress, was geringere Erträge zur Folge haben kann. Junge Setzlinge und frisch gepflanzte Kulturen, die noch kein tiefes Wurzelsystem entwickelt haben, reagieren besonders empfindlich.

Selbst der Wald ist von der Hitze betroffen. Die Bodenaustrocknung erschwert die Wasserversorgung der Bäume. Forstämter berichten, dass die Trockenheit der letzten Jahre weiterhin anhält, was die Wälder anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer macht. Mit jedem weiteren heißen Tag erhöht sich das Risiko von Waldbränden. Die Gefahr von Waldbränden ist laut dem DWD und den Forstbehörden hoch bis sehr hoch, besonders in den Kiefern- und Fichtenwäldern des Oberrheingrabens und der Rheinebene.

Die Wasserstände in Flüssen und Seen fallen, was die Wasserqualität und die Lebensbedingungen von Fischen und anderen Wasserlebewesen beeinträchtigen kann. Um die Trinkwasserversorgung zu sichern, stehen in einigen Regionen bereits Gespräche über Nutzungsbeschränkungen für die Landwirtschaft und die Industrie an. Wasser sparen ist jetzt das Gebot der Stunde: Kommunen bitten Gartenbesitzer, nur das Nötigste zu bewässern.

Betroffen ist auch die urbane Umwelt. Die hohen Temperaturen setzen die Infrastruktur unter Stress; Straßenbeläge können sich aufheizen und im schlimmsten Fall aufweichen. Die Trockenheit setzt Grünflächen und Parks zu schaffen, weshalb Städte wie Stuttgart und Karlsruhe ihre Bewässerungsstrategien überdenken und mobile Gießtrupps nutzen. Die Hitzewelle fungiert als Belastungstest für Mensch und Natur und zeigt auf, wie verletzlich die Umwelt angesichts immer häufiger auftretender Wetterextreme ist.

Freizeit, Tourismus und öffentliches Leben: Sommerliche Hochstimmung und Herausforderungen

Die warmen Temperaturen im Südwesten bringen einen Ansturm auf Freibäder, Badeseen und Naherholungsgebiete mit sich. Schon am frühen Morgen sind die Liegewiesen und Uferbereiche belebt, und vor den Eisdielen und Imbissständen bilden sich vielerorts lange Schlangen. Die Betreiber von Freizeiteinrichtungen nutzen das schöne Wetter; zahlreiche Freibäder verzeichnen Rekordbesucherzahlen. Campingplätze und Ausflugslokale in der Gegend sind in diesen Tagen ebenfalls sehr gefragt.

Die Hitzewelle sorgt für einen spürbaren Aufschwung des Tourismus in Baden-Württemberg. Beliebte Ausflugsziele sind der Bodensee, der Titisee und der Schluchsee im Schwarzwald. Die Gelegenheit für Kurzurlaube oder Tagesausflüge nutzen viele, um sich im kühlen Wasser zu erfrischen. Bootstouren, Stand-up-Paddling und andere Wassersportarten erfreuen sich immer größerer Nachfrage. Die Winzer in den Weinregionen des Markgräflerlandes und der Kurpfalz veranstalten in den Sommermonaten Verkostungen und Picknicks in den Weinbergen.

Zugleich macht die Hitze das öffentliche Leben schwierig. Es besteht ein großer Bedarf an schattigen Plätzen, Sonnenschirmen und klimatisierten Räumen. In den Innenstädten finden Straßenfeste, Märkte und Open-Air-Veranstaltungen statt, wobei die Organisatoren immer mehr auf Sicherheitsmaßnahmen achten. Hierzu gehört, Trinkwasser bereitzustellen, Schattenplätze zu schaffen und über Hitzeschutz zu informieren.

Selbst der Verkehr wird durch die Hitze beeinflusst. Auf Autobahnen können durch aufgeheizten Asphalt sogenannte "Blow-ups" entstehen, bei denen sich Betonplatten anheben. Die Deutsche Bahn nutzt immer öfter klimatisierte Züge, weist aber darauf hin, dass es durch hitzebedingte Gleisverformungen zu Verspätungen kommen kann. Im öffentlichen Nahverkehr wird den Fahrgästen geraten, genug Wasser mitzunehmen und sich bei Unwohlsein an das Personal zu wenden.

Schließlich beeinflusst die Hitze auch das Konsumverhalten. Die Verkaufszahlen von Getränken, Eis und Grillprodukten steigen, während es in Supermärkten und Getränkemärkten gelegentlich Engpässe bei Mineralwasser und Erfrischungsgetränken geben kann. Die Hitzewelle sorgt also nicht nur für eine sommerliche Hochstimmung, sondern erfordert auch mehr Organisation von Betrieben, Kommunen und den Menschen.

Maßnahmen und Strategien: Wie Städte und Behörden auf die Hitze reagieren

Wegen der steigenden Frequenz und der Intensität von Hitzewellen haben zahlreiche Städte und Gemeinden im Südwesten eigene Hitzeschutzkonzepte erstellt. Im Fokus stehen Aktionen, die den Schutz der Bevölkerung und die Begrenzung der Auswirkungen auf die Infrastruktur zum Ziel haben. Ein Beispiel ist die Stadt Stuttgart, die ein umfassendes Hitzeschutzkonzept entwickelt hat, welches Maßnahmen wie die Begrünung von Fassaden und Dächern, die Schaffung von Frischluftschneisen und die Installation öffentlicher Trinkwasserbrunnen umfasst.

In Städten wie Karlsruhe, Freiburg und Mannheim werden ebenfalls gezielte Aktionen umgesetzt, um die Auswirkungen der Hitze zu mindern. Darunter fallen das Vergrößern des städtischen Grüns, die Unterstützung von Urban Gardening und das Einrichten von "kühlen Orten" in öffentlichen Gebäuden. In Krankenhäusern und Pflegeheimen werden spezielle Hitzeschutzpläne umgesetzt, die von der Anpassung der Essenszeiten bis hin zur Bereitstellung mobiler Klimageräte reichen.

In der Hitzewelle steigern Feuerwehr und Katastrophenschutzbehörden ihre Bereitschaft. Sie beobachten die Gefahr von Waldbränden und sind bereit für schnelle Einsätze. In Regionen, die besonders gefährdet sind, werden Löschwasserreserven geschaffen und die Bevölkerung erhält Informationen über das richtige Verhalten im Brandfall. Die Polizei überwacht öffentliche Grillplätze intensiver und erinnert an die Einhaltung der Brandschutzvorschriften.

In der Trinkwasserversorgung überwacht man Leitungen und Speicheranlagen, um Engpässe frühzeitig zu identifizieren. Die Kommunen bitten die Bürger, den Wasserverbrauch zu senken und das Bewässern von Gärten in der Hitze des Tages zu vermeiden. Einige Gemeinden haben bereits temporäre Einschränkungen für die Wasserentnahme aus Bächen und Flüssen beschlossen.

Kommunikation ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Behörden informieren die Bevölkerung kontinuierlich über soziale Medien, Webseiten und lokale Medien über die aktuelle Wetterlage, Hitzewarnungen und Verhaltensempfehlungen. Über flexible Regelungen bei extremen Temperaturen erhalten Schulen, Kitas und Arbeitgeber Informationen. Die Konzepte werden mit Blick auf die Erfahrungen aus den vergangenen Hitzesommern kontinuierlich verbessert, was dazu beiträgt, dass der Südwesten sich immer besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet.

Hitzewellen im Wandel: Klimaforschung, Trends und Zukunftsperspektiven

Die derzeitige Hitzewelle im Südwesten ist Teil einer langfristigen Entwicklung, die Meteorologen und Klimaforscher genau im Auge behalten. Analysen des Deutschen Wetterdienstes und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung belegen, dass die Hitzewellen in Deutschland - sowohl was die Häufigkeit als auch die Intensität betrifft - in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen haben. In den 1970er und 1980er Jahren waren extreme Hitzetage über 30 Grad noch die Ausnahme; heutzutage sind sie in vielen Regionen Teil des Sommeralltags.

Der globale Klimawandel ist die Ursache, der die Atmosphäre allgemein erwärmen lässt. Wie das Landesamt für Umwelt berichtet, ist die Durchschnittstemperatur in Baden-Württemberg seit 1881 um rund 1,4 Grad gestiegen. Ein besonders bemerkenswerter Trend ist der, dass die Hitzeperioden früher beginnen und länger andauern. Hitzewellen, die früher normalerweise im Juli oder August vorkamen, sind jetzt schon im Mai oder Juni zu beobachten. Für die kommenden Jahrzehnten sagen Klimamodelle eine Verstärkung dieser Entwicklung voraus.

Es gibt unterschiedliche Auswirkungen. Alongside the direct impacts on people and nature, the demands on infrastructure, urban planning, and healthcare systems are also changing. Städte müssen sich anpassen, um mit häufigeren und längeren Hitzewellen umzugehen; es sind Investitionen in Begrünung, Kühlung und Wassermanagement erforderlich. Die Landwirtschaft muss sich der Herausforderung stellen, längere Trockenperioden und einen erhöhten Wasserbedarf zu bewältigen. Zur selben Zeit werden Aspekte wie die Speicherung von Regenwasser, die Anpassung der Anbaukulturen und der Schutz der Biodiversität immer wichtiger.

Um Hitzewellen früher und genauer vorhersagen zu können, entwickeln die Klimaforscher neue Prognosemodelle. Um die Bevölkerung und die Behörden besser auf extreme Wetterlagen vorzubereiten, sollen digitale Frühwarnsysteme und KI-gestützte Analysen eingesetzt werden. In der Stadtentwicklung setzen immer mehr Gemeinden auf klimaresiliente Bauweisen, grüne Infrastrukturen und kreative Kühlkonzepte.

Die gesellschaftliche Diskussion über Klimaschutz und Anpassungsstrategien erhält durch die Erfahrungen mit Hitzewellen einen weiteren Anstoß. Die Politik muss die Herausforderung meistern, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und gleichzeitig Anpassungsmaßnahmen für unvermeidbare Veränderungen zu unterstützen. Der Südwesten, der traditionell zu den wärmsten Regionen Deutschlands gehört, wird hierbei eine Schlüsselrolle einnehmen - als Vorreiter in Sachen Innovation, aber auch als Beispiel für die Schwierigkeiten, die der Klimawandel Mensch und Umwelt beschert.

← Zurück zu umwelt