Die Sommer in Deutschland werden heißer; das ist schon lange keine einfache Wetterkapriole, sondern eine Entwicklung, die durch den Klimawandel immer offensichtlicher wird. In Städten wie Stuttgart sind Temperaturen über 35 Grad im Sommer 2025 immer häufiger zu beobachten, und Hitzewellen werden zur gewohnten Erscheinung. Für viele Menschen heißt das, sich in klimatisierte Wohnungen zurückzuziehen, viel zu trinken und bei Bedarf im Schatten Schutz zu suchen. Aber nicht jeder kann sich diesen Luxus leisten. Die Hitze trifft besonders Menschen ohne festen Wohnsitz hart - denn sie haben nicht immer Zugang zu Wasser, Schatten oder einer kühlen Unterkunft. Ein bislang wenig beachtetes Hilfsangebot rückt angesichts dieser extremen Bedingungen in den Vordergrund: der Hitzebus.
In Stuttgart ist der Hitzebus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) regelmäßig in der Innenstadt und in verschiedenen Stadtteilen unterwegs, um Obdachlosen und anderen Bedürftigen neben Wasser auch Getränke, Sonnencreme, Snacks und Mützen anzubieten. Während Kältebusse, die im Winter unterwegs sind, vielerorts bereits etabliert sind, ist der Hitzebus noch ein relativ neues Projekt. Aber der Bedarf ist offensichtlich gestiegen, denn mit jedem heißen Tag erhöht sich die Gefahr für diejenigen, die auf der Straße leben. Was bedeutet es, wenn Wasser zum Luxus wird? Wie empfinden die Ehrenamtlichen ihre Einsätze? Aber warum haben viele nicht einmal genug Geld für das, was sie wirklich brauchen?
Im Jahr 2025 wird die Tätigkeit des Hitzebusses in Stuttgart betrachtet; der Artikel lässt Beteiligte, Helfende und Betroffene zu Wort kommen und stellt die Problematik in einen umfassenderen gesellschaftlichen Kontext. Die Herausforderungen der Versorgung in Zeiten der immer drängenderen Klimakrisen stehen im Fokus: das Engagement der Ehrenamtlichen, die Erlebnisse der Menschen auf der Straße und die politische Dimension eines Problems, das bislang zu wenig Beachtung fand. Es wird offensichtlich: Das, was für viele ganz normal ist - ein Schluck Wasser oder ein schattiger Platz - ist für andere eine Frage des Überlebens. Die Geschichte des Hitzebusses ist ein Paradebeispiel dafür, wie man neue Wege finden muss, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen und den verletzlichsten Mitgliedern der Gesellschaft gezielt zu helfen.
Die Unsichtbare Not in der Sommerhitze
In deutschen Städten wie Stuttgart ist die sommerliche Hitze eine Herausforderung für Menschen, deren Alltag von Armut und Wohnungslosigkeit geprägt ist und die oft am Rande der öffentlichen Wahrnehmung leben. Wenn die Temperaturen steigen, suchen viele nach einer Abkühlung; doch die Not derjenigen, die auf der Straße leben, bleibt oft unbemerkt. Während die Temperaturen im Sommer 2025 Höchstwerte erreichen, kämpfen viele Obdachlose täglich um Wasser und Schutz vor der Sonne. Öffentliche Brunnen sind oft selten oder nicht funktionsfähig, und die meisten Tankstellen oder Geschäfte bieten kein kostenloses Wasser an.
Für Betroffene, wie eine junge Frau am Stuttgarter Börsenplatz, die anonym bleiben möchte, ist der Kauf einer Wasserflasche keine Selbstverständlichkeit. "Es reicht nicht, um auch noch Wasser zu kaufen", erklärt sie. Sie berichtet, dass Alkohol im Straßenleben oft leichter zu bekommen ist, weil er günstiger ist oder sogar von Passanten gespendet wird. Oft ist der Preis für eine Flasche Bier geringer als der von Mineralwasser; darüber hinaus nutzen viele Menschen Alkohol, um den Alltag auf der Straße besser ertragen zu können. Die Gefahren für die Gesundheit, vor allem bei extremen Temperaturen, werden dabei akzeptiert.
Forschungsergebnisse aus der Medizin belegen, dass Obdachlose während Hitzewellen durch Dehydrierung und Überhitzung ernsthaft gefährdet sind. Schwindel, Kreislaufprobleme, Hitzeschläge und sogar Nierenversagen können auftreten. Hilfsorganisationen beobachten, dass die Notrufe und Krankenhauseinweisungen in den Wochen mit extremer Hitze zunehmen. Die Situation wird zusätzlich erschwert, weil viele Hilfsangebote, wie Suppenküchen oder Tagesaufenthalte, im Sommer eingeschränkte Öffnungszeiten oder sogar Schließungen haben.
Gesellschaftliche Vorurteile tragen dazu bei, dass die Not unsichtbar wird. Jemand, der in der Sonne auf einer Parkbank sitzt, wird eher als störend wahrgenommen, nicht als hilfsbedürftig. Einige Passanten halten Abstand, andere werfen Blicke voller Vorwürfe. Die Hoffnung bleibt, dass Organisationen wie der Hitzebus sie nicht vergessen. Im Sommer 2025 wird deutlich: Die Herausforderungen für obdachlose Menschen nehmen mit den Temperaturen zu - und damit auch der Bedarf an gezielter Hilfe und gesellschaftlicher Aufmerksamkeit.
Einsatzfahrzeug gegen die Hitze - Der Hitzebus in Stuttgart
Im lebhaften Stadtleben von Stuttgart ist er nicht zu übersehen: der orange beklebte Hitzebus des Deutschen Roten Kreuzes, der seit mehreren Jahren in den Sommermonaten regelmäßig unterwegs ist. Mit dem Hitzebus wird ein einfaches, aber effektives Konzept umgesetzt: Steigen die Temperaturen in der Landeshauptstadt über 30 Grad, fährt das Fahrzeug auf festgelegten Routen, um Obdachlosen und anderen Bedürftigen wichtige Hilfe zu leisten. Das Team setzt sich aus freiwilligen Helferinnen und Helfern zusammen, die ihre Zeit und Energie opfern, um Menschen zu versorgen, die sonst besonders gefährdet wären, unter der sommerlichen Hitze zu leiden.
Die Hitzebus-Touren starten meist am späten Vormittag, wenn die Sonne schon erbarmungslos auf Straßen und Plätze scheint. Feste Stationen sind der Börsenplatz, der Schlossplatz, diverse U-Bahn-Stationen und Unterführungen, aber auch abgelegene Orte wie Brücken oder Parks, wo Obdachlose anzutreffen sind. Trinkwasser, Apfelschorle, Kekse, Snacks, Sonnencreme, Mützen und feuchte Tücher sind im Bus mit dabei. Die Ehrenamtlichen achten darauf, neben Getränken auch Informationen über weitere Hilfsangebote zu verteilen.
Es erfordert viel Aufwand, den Hitzebus zu organisieren: Schon am Morgen müssen die Helferinnen und Helfer die Vorräte auffüllen, den Bus laden und die Routen festlegen. Die Finanzierung ist eine besondere Herausforderung. Die meisten Hilfsgüter werden durch Spenden finanziert, aber die Mittel sind begrenzt. Im Jahr 2025 ist die Situation schlimmer geworden, weil die Preise für Lebensmittel und Hygieneartikel gestiegen sind. Das Team des Hitzebusses muss Prioritäten setzen und immer wieder improvisieren, wenn die Nachfrage nach Wasser die Vorräte übersteigt.
Die Betroffenen zeigen eine durchweg positive Resonanz. An den bekannten Haltepunkten warten viele bereits und empfangen das Team mit großer Dankbarkeit. "Die sind echt wichtig für uns", erzählt eine Frau. Für viele Menschen ist der Hitzebus mehr als eine Versorgungsstelle - er fungiert als eine Brücke zur Gesellschaft und als Zeichen, dass sie nicht vergessen sind. Die Angestellten erzählen von berührenden Begegnungen, aber auch von der Belastung, die es mit sich bringt, so viel Not zu sehen. Der Hitzebus hat sich mittlerweile als wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Stuttgart etabliert und wird in den Sommermonaten 2025 mehr denn je benötigt.
Ehrenamtliche Helfer: Engagement an der Belastungsgrenze
Im Hitzebus zeigt die Arbeit viel Engagement und persönlichen Einsatz. Viele der Helferinnen und Helfer haben neben ihrem Job oder Studium einen Weg gefunden, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ein Student namens Willi Glück und die Projektmanagerin Janine Funk gehören zu ihnen. Sie berichten, dass sie oft Urlaubstage nehmen oder ihre Freizeit opfern, um während der Hitzewellen die Versorgung der Bedürftigen sicherzustellen. Normalerweise besteht das Team aus zwei bis vier Personen, die sich gegenseitig unterstützen, die Aufgaben koordinieren und flexibel auf die Bedürfnisse der Menschen reagieren.
Die psychische Belastung der Ehrenamtlichen ist enorm. Es hinterlässt Spuren, wenn man der Not und Verzweiflung der Menschen auf der Straße begegnet. Viele erzählen von Momenten, in denen sie ihre Grenzen spürten - sei es, wenn das mitgebrachte Wasser nicht ausreicht oder sie Menschen in akuten lebensbedrohlichen Situationen sehen. Oftmals empfinden die Helferinnen und Helfer eine tiefe Dankbarkeit, die sie motiviert, ihren Weg fortzusetzen. Es gibt jedoch Einsätze, die sie über längere Zeit beschäftigen - etwa, wenn Hilfesuchende aus Scham oder Angst ablehnen, Wasser anzunehmen, oder wenn sie mit gravierenden gesundheitlichen Problemen konfrontiert werden.
Im Jahr 2025 war die Nachfrage nach Unterstützungsleistungen erneut gestiegen. Laut aktuellen Schätzungen ist die Zahl der Obdachlosen und Bedürftigen in Stuttgart gestiegen, was die Arbeit der Ehrenamtlichen zusätzlich erschwert. Ihre Aufgaben erfordern immer öfter, dass sie improvisieren, Prioritäten setzen und schwierige Entscheidungen treffen. Die Wasserversorgung hat dabei oberste Priorität, doch auch andere Bedürfnisse - wie nach Sonnencreme, Mützen oder kühlenden Tüchern - werden immer wieder an sie herangetragen.
Ehrenamtliche erfahren bei ihren Einsätzen nicht nur Dankbarkeit, sondern auch Vorurteile und Missverständnisse. Häufig müssen sie ihre Arbeit erläutern und sich rechtfertigen, warum sie "nur" Wasser und Snacks verteilen und nicht mehr tun können. Obwohl die gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung gewachsen ist, reicht sie bei Weitem nicht aus. Viele Ehrenamtliche wünschen sich, dass ihre Arbeit stärker durch Institutionen unterstützt wird, dass es bessere Finanzierungsmöglichkeiten gibt und dass sie mehr öffentliche Anerkennung erhalten. Ein wichtiger Motor für die Arbeit des Hitzebusses ist Ihr Engagement - doch in den heißen Sommermonaten 2025 wird die Belastungsgrenze immer wieder erreicht.
Zwischen Scham und Dankbarkeit: Die Perspektive der Betroffenen
Für die Menschen, die auf die Hilfe des Hitzebusses angewiesen sind, ist das Angebot weit mehr als nur Wasser und Snacks. In einer Welt, in der sie oft übersehen oder stigmatisiert werden, ist es ein Zeichen der Anerkennung und Menschlichkeit. Viele Betroffene erzählen, dass sie sich schämen, Hilfe annehmen zu müssen. Manchmal nehmen Menschen das Angebot, eine Flasche Wasser anzunehmen, nicht sofort an - sei es aus Angst vor Ablehnung, aus Scham oder weil sie nicht auffallen wollen.
Ein Mann, der im Stuttgarter Zentrum unter einer Brücke schläft, erzählt, wie schwer es ist, Hilfe zu suchen. "Es ist, als wäre man ein Bittsteller", sagt er. Er hebt gleichzeitig die Wichtigkeit des Hitzebusses hervor: "Ohne das Wasser vom Bus würde ich diese Hitze nicht überstehen." Für manche ist es der einzige Weg, um an sauberes Trinkwasser zu gelangen. In Stuttgart ist der Zugang zu öffentlichen Toiletten und Brunnen weiterhin stark eingeschränkt, da viele Einrichtungen entweder geschlossen sind oder Eintritt verlangen.
Soziale Beziehungen zwischen den Betroffenen sind oft durch gegenseitige Hilfe, aber auch durch Konkurrenz gekennzeichnet. Manchmal hilft der Erste am Hitzebus anderen, die nicht mobil sind, oder gibt Wasser weiter. In anderen Situationen kommt es zu Konflikten um die begrenzten Ressourcen. Die Helferinnen und Helfer achten darauf, gerecht zu verteilen und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Die Begegnung mit den Ehrenamtlichen stellt für viele einen wichtigen sozialen Kontakt dar, neben der materiellen Hilfe. Für viele Menschen auf der Straße sind Gespräche, ein freundliches Wort oder ein Lächeln seltene Dinge. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hitzebusses führen kurze Gespräche, hören zu und zeigen, dass die Betroffenen Teil der Gesellschaft sind. Diese Anerkennung ist mindestens so wichtig wie die finanzielle Unterstützung. Im Sommer 2025, wo die Hitzeperioden besonders lange und intensiv sind, werden diese zwischenmenschlichen Begegnungen erneut wichtig.
Die Betroffenen zeigen durch ihre Erfahrungen, wie sehr der Zugang zu grundlegenden Ressourcen über gesellschaftliche Teilhabe entscheidet. Wird Wasser zum Luxus, so wird der Ausschluss sichtbar. Für viele ist der Hitzebus nicht nur eine Rettung in der Not, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Solidarität in der Gesellschaft möglich ist - wenn sie organisiert und finanziert wird.
Die Herausforderungen der Versorgung: Wasser als Luxusgut
In einem wohlhabenden Land wie Deutschland scheint die Trinkwasserversorgung auf den ersten Blick eine Selbstverständlichkeit zu sein. Aber der Sommer 2025 beweist, dass Wasser für viele Menschen, die auf der Straße leben, ein rares Gut ist. In den letzten Jahren haben die Getränkepreise zugenommen, während die Einkommen der Bedürftigen stagnieren oder sogar rückläufig sind. In Stuttgart sind öffentliche Trinkwasserbrunnen rar, und selbst wenn sie existieren, funktionieren sie oft nicht oder stehen an Orten, die für Obdachlose schwer zugänglich sind.
Es erschwert den Zugang zu Wasser zusätzlich, dass viele öffentliche Einrichtungen - von Bibliotheken bis zu Einkaufszentren - während Hitzewellen ihre Aufenthaltsbereiche bewusst einschränken. Menschen ohne festen Wohnsitz werden oft nicht hereingelassen oder schnell wieder hinausgebeten. Für viele Menschen ist es nicht bezahlbar, Wasser in Geschäften zu kaufen. Verschiedene Betroffene berichten, dass eine Flasche Wasser in der Innenstadt oft teurer ist als eine Dose Bier. Für viele Menschen ist das Trinken auch ein Weg, um den Entbehrungen des Alltags zu entkommen. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind erheblich, vor allem, wenn man die Dehydrierung durch Hitze mit einbezieht.
Hilfsorganisationen wie das DRK arbeiten daran, die Versorgungslücke zu schließen. Aber selbst mit Spenden und dem Einsatz der Ehrenamtlichen sind die Möglichkeiten begrenzt. Im Sommer 2025 muss der Hitzebus Prioritäten setzen: Besonders gefährdete Gruppen - wie Senioren, Schwangere oder Personen mit chronischen Erkrankungen - erhalten nach Möglichkeit Vorrang bei der Versorgung. Dennoch ist das Wasser nicht für alle ausreichend. In Wochen mit extremer Hitze müssen die Helferinnen und Helfer oft improvisieren, kleinere Mengen verteilen oder auf andere Organisationen verweisen.
Die Finanzierung zählt nach wie vor zu den größten Herausforderungen. Die Bereitschaft zu spenden und die öffentlichen Förderungen sind oft nicht genug, um die wachsende Nachfrage zu erfüllen. Aus diesem Grund verlangen das DRK und weitere Organisationen eine bessere strukturelle Unterstützung von Stadt und Land. Im Jahr 2025 werden die Forderungen nach zusätzlichen Wasserstellen, einem kostenlosen Zugang zu öffentlichen Sanitäranlagen und einer stärkeren Berücksichtigung der Bedürfnisse von Wohnungslosen in die Stadtplanung lauter. Die Erkenntnisse des Hitzebusses belegen: Im Sommer 2025 könnte Wasser für viele Menschen in Stuttgart ein Luxusgut sein - und die Sicherung der Wasserversorgung ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Gesundheitliche Risiken und medizinische Herausforderungen
Obdachlose Menschen haben während Hitzewellen mit zahlreichen und häufig gravierenden gesundheitlichen Gefahren zu kämpfen. Seit Jahren warnen Fachleute, dass die Häufigkeit von Erkrankungen und Todesfällen durch Hitzeperioden deutlich zunehmen kann. Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Personen und jene, die tagsüber nicht in geschützte Räume gelangen können, sind besonders betroffen. Im Sommer 2025 verzeichnen die Krankenhäuser und Notaufnahmen in Stuttgart einen Anstieg der hitzebedingten Notfälle unter Wohnungslosen.
Verschiedene Beschwerden wie Dehydrierung, Kreislaufkollaps, Hitzschlag und Nierenprobleme sind die häufigsten. Sogar Hauterkrankungen, Sonnenbrand und Infektionen steigen während der Hitzewellen. Zudem haben viele Betroffene chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, die sich bei extremer Hitze verschlimmern können. Der weit verbreitete Konsum von Alkohol und anderen Drogen unter Menschen ohne festen Wohnsitz erhöht die gesundheitlichen Risiken zusätzlich. Durch Alkohol wird der Körper dehydriert und der Kreislauf geschwächt; kombiniert man dies mit großer Hitze, kann es gefährlich werden.
Obdachlose Menschen in Stuttgart haben zwar grundsätzlich Zugang zur medizinischen Versorgung, doch der Weg dorthin ist mit vielen Hürden verbunden. Viele Betroffene haben keine Krankenversicherung, vermeiden aus Angst oder Scham den Weg in eine Praxis oder Klinik oder werden dort abgewiesen. Der Hitzebus hat sich auf die Aufgabe gemacht, eine Brücke zu schlagen: Er bringt nicht nur Wasser und Snacks, sondern auch Informationen über medizinische Angebote. In Einzelfällen erfolgt die Vermittlung von akut gefährdeten Personen direkt an Rettungsdienste oder mobile medizinische Teams.
Im Jahr 2025 haben Hilfsorganisationen, die Stadtverwaltung und medizinische Einrichtungen besser zusammengearbeitet, aber es gibt immer noch Lücken im System. In den späten Abendstunden oder an Wochenenden ist die Versorgung häufig nicht gewährleistet. Obwohl die Helferinnen und Helfer des Hitzebusses keine medizinischen Fachkräfte sind, versuchen sie, Symptome zu erkennen und im Notfall schnell zu handeln. Die Politik hat das Problem der Hitzetoten in deutschen Großstädten aufgrund der hohen Zahlen nun auch bemerkt. Trotz allem ist der Schutz der Schwächsten eine Herausforderung, die in den kommenden Jahren zunehmend wichtig werden wird.
Der Hitzebus im Vergleich: Initiativen in anderen Städten
In Deutschland ist das Konzept des Hitzebusses noch recht neu, aber es wird bereits von anderen Städten nachgeahmt. Neben Stuttgart sind inzwischen auch Berlin, Hamburg, Freiburg und einige andere Großstädte mit Hitzebussen ausgestattet. Die Lehren aus den unterschiedlichen Regionen verdeutlichen, dass die Herausforderungen vergleichbar sind, die Lösungen jedoch variieren. In Berlin arbeiten mehrere Wohlfahrtsverbände gemeinsam mit der Stadtverwaltung daran, während Hitzewellen zusätzliche Wasserstellen zu schaffen und mobile Teams auf die Straßen zu schicken. In Hamburg ist der Hitzebus Teil eines größeren Netzwerks, das auch medizinische Hilfe und psychologische Unterstützung umfasst.
Die Finanzierung der Projekte ist unterschiedlich. Während einige Städte kommunale Mittel bereitstellen, sind andere Initiativen ganz auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen. In Stuttgart arbeiten das DRK, die Stadtverwaltung und andere Träger bereits gut zusammen, aber die finanziellen Mittel sind weiterhin begrenzt. Im Jahr 2025 wird in mehreren Städten darüber gesprochen, die Angebote zu erweitern, etwa durch zusätzliche Busse oder die Einrichtung fester Trinkwasserstellen in stark betroffenen Vierteln.
Der Vergleich mit dem etablierten Kältebus verdeutlicht, dass die Gesellschaft Hitze als Gefahr für Obdachlose noch nicht so wahrnimmt wie die Gefahr durch Kälte. Obwohl der Kältebus im Winter schon als wichtige Hilfe etabliert ist, erkennt man den Bedarf an Hitzeschutz erst allmählich. Angesichts der gestiegenen Temperaturen der letzten Jahre, der zunehmenden Hitzetoten und den Erfahrungen der Hilfsorganisationen findet jedoch ein Umdenken statt. Im Jahr 2025 starten in mehreren Städten Pilotprojekte, die zusätzlich andere besonders gefährdete Gruppen - wie Senioren, Kinder oder Menschen mit Behinderung - in die Versorgung aufnehmen.
Die Vernetzung der Initiativen kann verbessert werden. Obwohl es einen regelmäßigen Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen gibt, fehlen bislang gemeinsame Standards oder koordinierte Aktionen. Eine Vielzahl von Organisationen fordert, dass Bund und Länder sie stärker unterstützen und besser in die städtische Infrastruktur einbinden. Die Erkenntnisse aus Stuttgart und anderen Orten belegen: Der Hitzebus ist ein entscheidendes Element im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels - aber er kann das Problem nicht allein lösen.
Politische und gesellschaftliche Verantwortung im Angesicht der Klimakrise
Die Aktivitäten des Hitzebusses und die Berichte aus dem Sommer 2025 zeigen, dass die Versorgung obdachloser Menschen während Hitzewellen nicht nur eine karitative, sondern auch ein politisches und gesellschaftliches Thema ist. Die immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen sind eine neue Herausforderung für Städte, Kommunen und die gesamte Gesellschaft, die eine umfassende Strategie braucht. Ein Indikator für soziale Gerechtigkeit und den Zusammenhalt in der Klimakrise ist, wie die Gesellschaft mit ihren Schwächsten umgeht.
In Stuttgart und anderen Orten werden die Rufe nach einer stärkeren Berücksichtigung der Bedürfnisse von Wohnungslosen in der Stadtplanung immer lauter. Das umfasst den Ausbau öffentlicher Trinkwasserstellen, kostenfreien Zugang zu Sanitäranlagen, mehr schattenspendende Sitzgelegenheiten und das Öffnen öffentlicher Gebäude während Hitzewellen. Es wird auch darüber gesprochen, Notunterkünfte mit Klimaanlagen auszustatten und die Hilfsangebote besser zu vernetzen. Die Finanzierung dieser Maßnahmen ist jedoch umstritten, da viele Kommunen auf knappe Haushalte hinweisen.
Im Jahr 2025 wird die Politik zunehmend gefordert, auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren. Im Frühjahr hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket beschlossen, das unter anderem die Unterstützung von Hitzeschutzplänen für Städte und die Förderung von Hilfsorganisationen umfasst. In der Realität erreichen die Mittel jedoch oft nur langsam die Empfänger. Das Engagement von Ehrenamtlichen und Spendern ist für viele Initiativen entscheidend. Um die Herausforderungen ganzheitlich zu meistern, ist es laut Experten wichtig, Sozial-, Gesundheits- und Umweltpolitik besser zu vernetzen.
Im Sommer 2025 wird die gesellschaftliche Debatte über Armut, Ausgrenzung und Klimafolgen intensiver sein als je zuvor. Viele Bürgerinnen und Bürger zeigen ihr Engagement, indem sie ehrenamtlich arbeiten, Geld spenden oder Hilfsprojekte wie den Hitzebus unterstützen. Zur gleichen Zeit steigt das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen, die besonders gefährdet sind. Die Lehren aus den letzten Jahren belegen jedoch, dass man mit punktuellen Hilfen allein nicht weit kommt. Um langfristig erfolgreich zu sein, sind strukturelle Veränderungen, der Ausbau der sozialen Infrastruktur und eine umfassende gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir Solidarität in Zeiten der Klimakrise leben können, erforderlich. Als sichtbares Zeichen, dass Hilfe möglich ist, ist der Hitzebus da - aber die Verantwortung umfasst weit mehr als nur das unmittelbare Handeln.