Für viele Familien und Reisende stellen die Sommerferien den Jahreshöhepunkt dar: Die lang erwartete Urlaubsreise steht bevor, oft mit dem eigenen Auto. Insbesondere in Deutschland, wo Traditionen wie der Sommerurlaub am Mittelmeer, an der Nord- oder Ostsee und in den europäischen Nachbarländern nach wie vor fest verankert sind, brechen jedes Jahr Millionen von Menschen auf. Aber während die Vorfreude auf Erholung, Abenteuer und neue Erfahrungen zunimmt, wird auch ein wesentlicher Aspekt berücksichtigt: die Kosten. Vor allem die Kosten für Kraftstoff, die aufgrund von Preissteigerungen und hoher Besteuerung immer mehr an Bedeutung gewinnen, beeinflussen die Reiseplanung. Für Autofahrer ist es aber möglich, durch etwas Vorausplanung und die Entscheidung für eine geeignete Tankstelle einen finanziellen Vorteil zu erzielen.
Die Kosten für Diesel und Benzin variieren in Europa häufig beträchtlich. Während einige Länder durch niedrige Steuersätze und geringere Abgaben günstige Spritpreise anbieten, erhöhen andere die Kosten für Autofahrer erheblich. Die Wahl des Seiten, auf welcher Seite einer Grenze der Kraftstoff bezieht wird, kann somit über mehrere Euro pro Tankfüllung entscheiden. Insbesondere bei längeren Fahrten in die südlichen, westlichen, östlichen oder nördlichen Regionen Europas ist es ratsam, die aktuellen Kraftstoffpreise der Durchgangs- und Zielstaaten zu beachten. Wer Kenntnis über günstigere Optionen hat, kann die Route entsprechend anpassen, sodass der Tank zu dem passenden Zeitpunkt aufgefüllt wird. Es ist dabei nicht erforderlich, große Umwege in Kauf zu nehmen. Bereits kleine Anpassungen an der Reiseroute oder die Auswahl der richtigen Tankstelle können oft ausreichen, um die Urlaubskasse deutlich zu entlasten.
Zudem gibt es viele weitere Elemente, die Auswirkungen auf die Benzinkosten haben. Von Bedeutung sind neben dem Land auch die Position der Tankstelle (z. B. an der Autobahn oder entfernt davon), der Zeitpunkt des Tankvorgangs und die Konkurrenzsituation in der Region. Tankstellen in der Nähe der Grenze sind oft auf Kunden aus dem benachbarten Land ausgerichtet und passen ihre Preise dementsprechend an, während weiter im Landesinneren häufig noch bessere Angebote zu finden sind. Auch die Tageszeit kann eine entscheidende Rolle spielen: In Deutschland wird der späte Abend als optimaler Zeitpunkt zum Tanken angesehen, während die Preise an Wochenenden oder zu Beginn der Ferien oft steigen.
Politische Beschlüsse und wirtschaftliche Rahmenbedingungen stellen einen weiteren Faktor dar, der Auswirkungen auf die Benzinpreise hat. Die Steuern, Abgaben und Förderungen für bestimmte Kraftstoffe unterscheiden sich erheblich zwischen den Ländern. Außerdem sind der Wechselkurs und der Weltmarktpreis für Rohöl von Bedeutung. Obgleich diese Faktoren kurzfristige Schwankungen hervorrufen können, bleiben die strukturellen Preisunterschiede zwischen den Ländern meist über längere Zeiträume bestehen. Deshalb ist es ratsam, sich nicht nur über aktuelle Preise zu informieren, sondern auch die grundlegenden Unterschiede in der Steuerpolitik der betreffenden Länder zu kennen.
Auch die ökologische Komponente ist nicht zu vernachlässigen: Wer für das Tanken größere Umwege in Kauf nimmt, trägt zusätzlich zur Umweltbelastung bei und kann oft die angestrebten Einsparungen wieder aufheben. Es ist daher ratsam, die Route so zu gestalten, dass sich auf dem direkten Weg günstige Gelegenheiten zum Tanken befinden. Der nachfolgende Artikel bietet einen gründlichen Überblick über die bedeutendsten Reiserouten ins europäische Ausland, die aktuellen Preisvariationen und die effektivsten Strategien, um auf dem Weg in die Sommerferien kostengünstig zu tanken.
Die Preislandschaft im Blick: Weshalb die Benzinkosten in Europa so stark variieren
In Europa variieren die Kraftstoffpreise teils erheblich, und zwar nicht nur aufgrund von Angebot und Nachfrage, sondern vor allem wegen der nationalen Steuerpolitik. Rohöl wird als Basisprodukt auf den internationalen Märkten weitgehend einheitlich gehandelt, während Steuern, Abgaben und Umweltauflagen den Endpreis an der Zapfsäule erheblich beeinflussen. Die Spritpreise in Deutschland bestehen größtenteils aus Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer und CO₂-Preis. Dies führt zu einem der höchsten Preisniveaus in der Europäischen Union. Auch in Ländern wie den Niederlanden oder Dänemark, die bei Preisvergleichen immer an vorderster Front stehen, sind ähnliche Steuerstrukturen zu finden.
Auf der anderen Seite gibt es Länder wie Polen, Tschechien oder Luxemburg, die durch niedrigere Steuersätze und geringere Abgaben deutlich günstigere Kraftstoffpreise anbieten. In Polen beispielsweise sind die Verbrauchssteuern auf Benzin und Diesel relativ gering, was für Autofahrer direkte finanzielle Auswirkungen hat. Auch in Österreich können Reisende von einem vorteilhaften Steuersystem profitieren, besonders im Vergleich zum benachbarten Deutschland. Auch Luxemburg dient als Beispiel: Dank seiner niedrigen Spritsteuern hat das kleine Großherzogtum bereits einen Ruf als Tankparadies erworben und zieht Autofahrer aus Belgien, Frankreich und Deutschland gleichermaßen an.
Zusätzlich zu den Steuern sind auch Aspekte wie der Wechselkurs, regionale Förderungen und die Infrastruktur der Tankstellen von Bedeutung. In manchen Staaten werden alternative Kraftstoffe wie Autogas (LPG) oder Erdgas absichtlich gefördert, was auch Auswirkungen auf die Preisstruktur hat. In Grenzgebieten gibt es zudem oft einen intensiven Wettbewerb, da Tankstellen versuchen, Kunden aus dem angrenzenden Land mit verlockenden Preisen anzuziehen. Es kann also sein, dass die Preise nur wenige Kilometer hinter der Grenze günstiger sind als direkt an der Grenze, wo aufgrund der hohen Nachfrage aus dem Ausland ein Preisdruck entsteht.
Auch die Spritkosten werden von der jeweiligen ökonomischen Situation eines Landes beeinflusst. In Krisenzeiten, wie bei einer schwächelnden Währung oder hoher Inflation, kann der Preis an der Zapfsäule in Landeswährung zwar steigen, aber für ausländische Reisende bleibt er durch den günstigen Wechselkurs dennoch attraktiv. Selbst politische Maßnahmen von temporärer Natur, wie die Reduzierung der Energiesteuer (z. B. in Deutschland im Sommer 2022), können das Preisgefüge kurzfristig beeinflussen, jedoch sind sie meist nicht von langfristiger Dauer. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Kraftstoffpreise in Europa vor allem durch nationale Steuerpolitik sowie durch regionale Besonderheiten und Marktdynamik erklärbar sind. Reisende, die sich vor ihrer Abfahrt ins Urlaubsziel kundig machen und ihre Planung bewusst ausrichten, können von den Differenzen profitieren und beim Tanken auf der Fahrt in die Sommerferien erheblich Geld einsparen.
Richtung Süden: Die günstigsten Tankmöglichkeiten zwischen Österreich, Italien und Kroatien
Traditionell zieht es viele deutsche Urlauber in den Sommerferien gen Süden: Italien, Kroatien, Slowenien und Ungarn sind beliebte Reiseziele. Es ist ratsam, die Kraftstoffpreise in den Transitländern auf diesen Strecken genau zu vergleichen, da es erhebliche Unterschiede gibt. Österreich ist die erste Anlaufstelle für Autofahrer, die auf den Preis achten. Im Vergleich zu Deutschland liegt der Benzinpreis in Österreich im Durchschnitt etwa 15 bis 20 Cent pro Liter niedriger, während Diesel um etwa 5 bis 10 Cent günstiger ist. Die Ursache ist die niedrigere Mineralölsteuer und ein generell niedrigeres Preisniveau. Abseits der Autobahntankstellen zu tanken, erweist sich als besonders vorteilhaft, da dort häufig ein erheblicher Preisaufschlag verlangt wird. Die besten Preise findet man meist an Tankstellen, die sich in kleineren Orten oder im Landesinneren befinden.
Wer Österreich lediglich als Durchreiseland nutzt und weiter nach Slowenien, Kroatien oder Ungarn fährt, sollte die Preisentwicklung beobachten. Die Preise für Kraftstoffe in Slowenien sind normalerweise vergleichbar oder leicht günstiger als die in Österreich, vor allem bei Benzin. Auch Kroatien bietet ansprechende Preise, die allerdings von der Region und der Nähe zu touristischen Attraktionen abhängen. Autofahrer in Ungarn profitieren von einem der niedrigsten Preisniveaus der EU: Benzin und Diesel sind hier oft deutlich günstiger als in Österreich oder Deutschland. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass in Ungarn zeitweise Preisobergrenzen oder andere politische Maßnahmen gelten können, die temporäre Preisschwankungen zur Folge haben.
Die Schweiz ist auf der Südroute eine Ausnahme. Trotz der Tatsache, dass das Nachbarland auf zahlreichen Routen nach Italien oder Südfrankreich durchfahren wird, sind die Benzinpreise dort traditionell höher als in den meisten anderen EU-Ländern. Das ist auf die relativ hohen Steuern und Abgaben sowie den starken Schweizer Franken zurückzuführen. Reisende, die durch die Schweiz fahren, sollten daher idealerweise vor oder nach der Durchfahrt im günstigeren Ausland tanken und nur im Notfall an einer Schweizer Zapfsäule halten.
Im Vergleich zu Österreich und den osteuropäischen Ländern ist Italien hingegen deutlich kostspieliger. Im Preis schlagen sich hier nicht nur hohe Steuern nieder, sondern auch regionale Abgaben wie Zuschläge für den Katastrophenschutz. Überdurchschnittliche Preise werden vor allem an den Autobahnen verlangt; in ländlichen Gegenden oder in Supermärkten, die auch Tankstellen betreiben, kann man dagegen manchmal etwas Geld sparen. Dennoch liegt der Kraftstoffpreis in Italien im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auf einem der oberen Plätze.
Wer eine Reise nach Süden plant, sollte im besten Fall den Kraftstofftank kurz vor der Grenze zu Österreich oder Slowenien in Deutschland nur teilweise auffüllen und dann im günstigeren Ausland volltanken. Wer in Richtung Kroatien oder Ungarn weiterfährt, kann von noch niedrigeren Preisen profitieren, sollte jedoch vorher herausfinden, wo sich die günstigsten Tankstellen auf seiner Strecke befinden. Moderne Navigationssysteme und Apps bieten aktuelle Informationen zu diesem Zweck und unterstützen eine optimale Planung der Tankstopps. Auf dem Weg in den Süden kann man also nicht nur Geld, sondern auch Zeit sparen.
Orientierung nach Osten: Einsparpotenziale an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Slowakei
Eine Reise von Deutschland in östliche Richtung – sei es nach Tschechien, Polen, der Slowakei oder weiter nach Ungarn – bietet bei der sorgfältigen Auswahl der Tankstelle die Möglichkeit eines besonders deutlichen Einsparens. Tschechien und Polen werden seit Jahren als Tankparadiese für deutsche Autofahrer angesehen. Die Kraftstoffpreise in Tschechien sind traditionell niedrig, da die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer im Vergleich zu Deutschland geringer sind. Im Durchschnitt liegt der Preis für einen Liter Benzin dort etwa 25 bis 30 Cent unter dem deutschen Niveau, für Diesel beträgt die Differenz etwa 20 bis 25 Cent. Die Preisdifferenzen sind an der bayerischen Grenze besonders markant, weshalb zahlreiche Autofahrer aus Bayern absichtlich in Tschechien tanken.
Auch Polen weist ein sehr ansprechendes Preisniveau auf. Der Literpreis für Benzin liegt oft bis zu 35 Cent unter dem deutschen Durchschnitt, während Diesel etwa 15 bis 20 Cent günstiger ist. Die Ursachen dafür sind vergleichbar mit denen in Tschechien: geringe Verbrauchssteuern, ein insgesamt günstigeres Preisgefüge und ein intensiver Wettbewerb an der Grenze. Entlang der Autobahnen und Haupttransitrouten gibt es zahlreiche Tankstellen, die speziell auf Kunden aus dem Ausland ausgerichtet sind. Es ist jedoch auch in diesem Fall ratsam, die Preise im Inland zu vergleichen, da die Tankstellen an der Grenze teilweise geringfügig höhere Preise verlangen, um von der Nachfrage zu profitieren.
Die Slowakei, die man oft auf dem Weg nach Ungarn oder in die Karpaten durchquert, hat besonders günstige Dieselpreise. Während der Benzinpreis im Durchschnitt nur wenige Cent günstiger ist als der in Österreich oder Tschechien, liegt der Dieselpreis deutlich unter dem Niveau der westlichen Nachbarn. Daher empfiehlt es sich für Diesel-Fahrer, auf dem Weg nach Ungarn oder in andere osteuropäische Staaten einen Tankhalt in der Slowakei einzuplanen.
Ungarn ist bekannt für seine sehr niedrigen Benzinpreise. Staatliche Maßnahmen zur Preisregulierung bewirken allerdings immer wieder kurzfristige Schwankungen. Um die Inflation zu bremsen, wurden in der Vergangenheit zeitweise Preisobergrenzen für bestimmte Kraftstoffsorten eingeführt. Maßnahmen dieser Art können dazu führen, dass Tankstellen in der Grenzregion überdurchschnittlich oft aufgesucht werden, was kurzfristig zu einem Preisanstieg oder Engpässen führen kann.
Beim Tanken in Osteuropa ist die Zahlungsmethode ein wesentlicher Aspekt. In Polen und Tschechien werden an den meisten Tankstellen Kreditkarten akzeptiert, jedoch gibt es in ländlichen Gebieten oder bei kleineren Anbietern gelegentlich Einschränkungen. Auch der Wechselkurs kann entscheidend sein: Wer in Euro bezahlt, sollte den angebotenen Wechselkurs im Blick haben oder idealerweise die Landeswährung verwenden. Mit Apps und Online-Diensten lassen sich die Preise in Echtzeit vergleichen. Zudem weisen sie auf die billigsten Tankstellen auf der Strecke hin.
Ostrichtung reisenden Personen ist zu raten, den Kraftstoffvorrat in Deutschland idealerweise nur bis zu dem Punkt aufzufüllen, dass eine kostengünstige Tankstelle im angrenzenden Land ohne Schwierigkeiten erreicht werden kann. Wer die Unterschiede geschickt ausnutzt, kann auf einer längeren Reise schnell zweistellige Beträge einsparen und dadurch das Urlaubsbudget entlasten.
Westwärts: Preisvergleich Frankreich, Luxemburg und die Benelux-Staaten
In westliche Richtung reisen viele Deutsche nach Frankreich, Belgien, Luxemburg oder in die Niederlande. Wenn man gerade in Richtung französische Atlantikküste, Paris oder Brüssel unterwegs ist, stellt sich die Frage nach der kostengünstigsten Möglichkeit zum Tanken. Traditionell liegen die Kraftstoffpreise in Frankreich etwa auf dem Niveau Deutschlands, wobei leichte Schwankungen je nach Region und Steuersatz auftreten. Diesel kostet in Frankreich häufig etwas mehr, während Benzin gelegentlich einige Cent billiger ist. Insbesondere in ländlichen Gebieten oder in der Nähe von großen Supermärkten ("Hypermarchés") gibt es regelmäßig günstigere Angebote als an Autobahntankstellen, die Aufschläge von bis zu 20 Cent pro Liter verursachen können.
Luxemburg hat im Westen eine besondere Stellung. Das kleine Großherzogtum zieht Autofahrer aus den Nachbarländern seit Jahren an, da die Kraftstoffpreise dort aufgrund niedriger Steuern deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegen. In Luxemburg kostet ein Liter Diesel oder Benzin oft 20 bis 30 Cent weniger als in Deutschland oder Frankreich. Die Tankstellen an den Autobahnen und in der Nähe der Grenzen werden entsprechend oft besucht, vor allem zu Beginn der Ferien oder an Wochenendtagen. Als Reisender nach Frankreich oder Belgien bietet es sich an, in Luxemburg eine Tankpause einzulegen, um von den günstigen Preise zu profitieren.
In Belgien zeigt sich ein gemischtes Bild: Diesel ist traditionell etwas teurer als in Deutschland, während die Benzinpreise meist um einige Cent niedriger sind. Die Preisunterschiede sind dort jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in Luxemburg, weshalb ein gezielter Tankstopp dort normalerweise mehr Sinn macht. Außerdem weist Belgien eine große Anzahl an Selbstbedienungstankstellen auf, die geringere Betriebskosten verursachen und deshalb manchmal günstigeren Preise haben. Es empfiehlt sich auch, Autobahntankstellen zu umgehen und im Landesinneren oder in kleineren Dörfern zu tanken.
Die Niederlande stechen durch hohe Kraftstoff Durch hohe Steuern und Abgaben sind Benzin und Diesel hier deutlich teurer als in Deutschland. Daher empfiehlt sich ein Tankstopp vor der Grenze. Deshalb füllen viele Reisende aus Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen den Tank noch auf deutscher Seite, bevor sie in die Niederlande fahren. Für diejenigen, die in den Niederlanden trotzdem tanken müssen, empfiehlt es sich, auf die Angebote großer Supermarktketten zu achten, da diese manchmal günstigere Preise als die herkömmlichen Markentankstellen anbieten.
Beim Tanken im Westen gibt es zudem das Phänomen der regionalen Preisgestaltung. In Grenznähe gibt es oft einen intensiven Wettbewerb und die Preise werden angepasst, während sie im Landesinneren oder in touristischen Gebieten höher sein können. Daher ist es ratsam, vor der Abfahrt aktuelle Preisvergleiche durchzuführen und Tankstopps entsprechend zu planen. In Luxemburg und bestimmten Regionen Belgiens können auf diese Weise beträchtliche Einsparungen erzielt werden, die das Urlaubsbudget merklich entlasten.
Nordrichtung: Skandinavien und das Baltikum - Teure Preise und seltene Ausnahmen
Wer sich für eine Reise in den hohen Norden Europas entscheidet, sei es zu den Stränden Dänemarks, nach Schweden, Norwegen, Finnland oder ins Baltikum, sollte sich auf relativ hohe Spritpreise vorbereiten. Die skandinavischen Länder rangieren regelmäßig an der Spitze der europäischen Benzinpreisliste. Die Hauptursache sind hohe Verbrauchssteuern, Umweltabgaben und ein insgesamt höheres Preisniveau. Norwegen ist ein Sonderfall: Obwohl das Land einer der größten Erdölexporteure Europas ist, müssen Autofahrer hohe Steuern und Abgaben zahlen. Die Kosten für Diesel und Benzin übersteigen häufig das deutsche Niveau um mehr als 30 Cent. Es ist ratsam, vor der Einreise nach Norwegen in Schweden oder Dänemark vollzutanken, wenn man die Reise dorthin plant. Obschon die Preise in Schweden ebenfalls hoch sind, sind sie im Durchschnitt etwas niedriger als die norwegischen. Außerdem gibt es bei großen Supermarktketten wie „ICA“ oder „Statoil“ gelegentlich Sonderpreise oder Rabattaktionen. Das Baltikum, bestehend aus Estland, Lettland und Litauen, stellt eine Ausnahme vom nordischen Trend dar. Die Kraftstoffpreise sind hier deutlich niedriger als in Skandinavien und liegen teilweise unter dem EU-Durchschnitt. Vor allem in Litauen und Lettland dürfen Autofahrer mit Einsparungen von bis zu 25 Cent pro Liter rechnen. Die Ursache ist auf niedrigere Steuern und ein reduziertes Preisniveau zurückzuführen. Reisende, die auf ihrem Weg nach Finnland oder Schweden durch das Baltikum kommen, sollten daher die Chance nutzen, dort zu günstigen Preisen zu tanken. In Polen, das im Transit nach Nordosteuropa oft durchquert wird, sind die Benzin- und Dieselpreise weiterhin sehr verlockend. Wie schon angesprochen, liegt das Preisniveau deutlich unter dem deutschen, weshalb ein Tankstopp vor der Weiterfahrt nach Litauen oder ins Baltikum empfehlenswert ist. Reisende aus Deutschland nach Dänemark oder Schweden sollten den Tank möglichst in Norddeutschland oder Dänemark an einer Tankstelle abseits der Autobahn füllen, um Kosten zu sparen. Ein weiterer Punkt, der bei Reisen in den Norden zu bedenken ist, ist die geringere Anzahl an Tankstellen in ländlichen Gebieten, vor allem in Skandinavien. Weite Distanzen zwischen den Orten und ein Mangel an Versorgungsmöglichkeiten machen eine genaue Planung notwendig. In Norwegen kann die nächste Tankstelle mehrere Dutzend Kilometer entfernt sein, weshalb es unerlässlich ist, rechtzeitig zu tanken. Auch in Schweden und Finnland ist es wichtig, nicht zu knapp zu kalkulieren, um kostspielige Nottankungen an abgelegenen Stationen zu vermeiden. Reisende in den hohen Norden Europas sollten sich auch auf einen höheren Verbrauch gefasst machen, der beispielsweise durch längere Fahrten mit Dachboxen oder Wohnanhängern bedingt ist. Durch kluge Routenwahl und strategische Tankstopps kann man trotz der hohen Preise das Beste aus der Lage herausholen. Mit Apps und Navigationssystemen kann man die günstigsten Tankstellen auf dem Weg finden und unangenehme Überraschungen verhindern.Tankstellen an der Autobahn, Grenzpreise und regionale Differenzen: Wo ein Umweg von Nutzen ist – und wo nicht
Egal in welchem Land: Die Entscheidung für eine bestimmte Tankstelle kann einen merklichen Preisunterschied zur Folge haben. Tankstellen an der Autobahn sind in ganz Europa dafür bekannt, dass ihre Preise im Vergleich zu denen ihrer Gegenstücke auf Landstraßen oder in Städten deutlich höher sind. Die Erklärung ist offensichtlich: Die Mieten und Betriebskosten sind höher, und viele Reisende nutzen die Tankstellen aus Bequemlichkeit oder weil es keine andere Wahl gibt. In Deutschland, Frankreich, Italien und weiteren Ländern betragen die Aufschläge oft zwischen 10 und 25 Cent pro Liter. Wer Zeit und Planung aufbringt, kann durch einen kurzen Abstecher von der Autobahn zu einer nahegelegenen Tankstelle oft erheblich sparen.
Die Preisdynamik in Grenzregionen ist besonders. Die Preise an der Grenze sind in vielen Fällen leicht erhöht, da Tankstellen von der gesteigerten Nachfrage profitieren. Im Landesinneren sinken die Preise oft wieder, da der Wettbewerb geringer ist und weniger ausländische Kunden kommen. Wer nicht zwingend an der ersten Tankstelle nach der Grenze halten muss, kann durch ein paar zusätzliche Kilometer auf der Landstraße einige Cent pro Liter sparen. Insbesondere trifft das auf Länder wie Luxemburg, Tschechien, Polen oder Österreich zu.
Auch regionale Unterschiede innerhalb eines Landes können beträchtlich sein. In Deutschland sind die Preise im Süden und Westen oft höher als im Osten und Norden. In Frankreich variieren die Preise je nach Region, insbesondere zwischen urbanen Zentren und ländlichen Gebieten. In Italien variieren die Preise ebenfalls erheblich, und zwar zum einen zwischen Nord- und Süditalien, zum anderen zwischen urbanen und ländlichen Gebieten. Das Preisniveau in der Schweiz ist insgesamt hoch, jedoch gibt es regionale Unterschiede, die zum Beispiel von der Nähe zu touristischen Hotspots oder Grenzübergängen abhängen.
Es lohnt sich nur bedingt, einen Umweg zum Tanken zu machen. Mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von sieben Litern auf 100 Kilometer und einem Preisunterschied von 20 Cent pro Liter müsste man mindestens 35 Kilometer Umweg fahren, um einen Euro zu sparen - ohne die zusätzlichen Kosten für Zeit und Umweltbelastung zu berücksichtigen. Daher empfehlen Fachleute, Tankstopps so zu planen, dass sie auf der bereits geplanten Strecke liegen. Mit Hilfe zeitgemäßer Navigationssysteme und Apps ist es möglich, die auf der Route liegenden günstigsten Tankstellen auszumachen, ohne dass gravierende Umwege erforderlich sind.
Ein weiterer Ratschlag: Wenn man am Abreisetag tanken möchte, sollte man dies in Deutschland idealerweise am späten Abend vor der Reise tun. Statistiken belegen, dass die Preise abends am geringsten sind, während sie morgens und zu Beginn der Woche ansteigen, besonders in den Ferien. In anderen Ländern hängen die Preise von Wettbewerb und regionalen Besonderheiten ab. Die Urlaubskasse kann nachhaltig entlastet werden, wenn man flexibel bleibt und die Preisentwicklung im Auge behält.
Digitale Assistenten und aktuelle Preisübersichten: Mit Apps und Online-Tools kostengünstig tanken
Auch im Tankstellengewerbe hat die Digitalisierung zu einer Revolution geführt. Eine Vielzahl von Apps und Webdiensten stellt tagesaktuelle Preisvergleiche, Standortdaten und Zusatzinformationen zu Tankstellen in ganz Europa bereit. Diese digitalen Helfer erweisen sich besonders auf Urlaubsreisen als äußerst wertvoll, um den besten Preis zu finden und unnötige Umwege zu vermeiden.
In Deutschland sind Apps wie „Clever Tanken“, „Mehr-Tanken“, „ADAC Spritpreise“ und „TankenApp“ unter den beliebtesten Anwendungen. Sie nutzen die Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts und bieten minutengenaue Preisupdates für Benzin, Diesel und alternative Kraftstoffe an. Es ist möglich, dass Nutzer die günstigsten Tankstellen auf ihrer Strecke suchen, Tankstopps planen und oft zusätzliche Informationen wie Öffnungszeiten, Zahlungsmethoden oder verfügbare Kraftstoffarten erhalten.
Für andere europäische Länder gibt es vergleichbare Angebote. Die „Fuel Flash“-App bietet Preisvergleiche in Echtzeit und umfasst zahlreiche europäische Länder. Auch internationale Anbieter wie „GasBuddy“ oder „PetrolPrices“ sind in zahlreichen Ländern aktiv. Grenzüberschreitende Übersichten, insbesondere die der Europäischen Kommission, sind besonders hilfreich, da sie wöchentliche Durchschnittspreise für alle EU-Staaten veröffentlichen. Damit kann bereits vor der Reise überprüft werden, in welchem Land entlang der Strecke das Tanken am preiswertesten ist.
Moderne Navigationssysteme mit Internetanbindung, die in Autos zum Einsatz kommen oder als Smartphone-Apps angeboten werden, integrieren immer häufiger Spritpreisvergleiche in ihre Routenplanungsfunktionen. Es ist für Nutzer möglich, zu konfigurieren, dass Tankstopps automatisch in die Navigation integriert werden, wobei der günstigste Preis für den jeweiligen Abschnitt berücksichtigt wird. Gerade auf langen Autofahrten in den Urlaub ist dies praktisch, da es Wartezeiten und Umwege verringert.
Auch traditionelle Preisvergleichsportale im Internet, wie die Webseiten großer Automobilclubs wie ADAC, ÖAMTC oder Touring Club Schweiz, bieten aktuelle Informationen über Preise, Standorte und Besonderheiten der Tankstellen in verschiedenen Ländern. Dort sind oft auch Ratschläge zu regionalen Besonderheiten zu finden, wie etwa Zahlungsmethoden, Serviceangebote oder spezielle Vorschriften im Ausland.
Ein weiterer Vorteil digitaler Helfer ist die Möglichkeit, Sonderaktionen oder Rabatte in Anspruch zu nehmen. Zahlreiche Tankstellenketten bieten temporäre Preisnachlässe an, beispielsweise für Kundenkarteninhaber oder beim Tanken an bestimmten Wochentagen. Apps und Online-Portale geben Auskunft darüber und vergrößern das Sparpotenzial noch. Einige Tankstellen bieten sogar die Option der mobilen Bezahlung oder des Vorbestellens von Kraftstoff an. Dies trägt zur Reduzierung von Wartezeiten bei und macht das Tanken auf Reisen noch angenehmer.
Wer mit dem Auto in die Sommerferien fährt, sollte sich daher im Voraus mit den geeigneten Apps ausrüsten, aktuelle Preisvergleiche durchführen und Tankstopps entsprechend planen. Auf diese Weise wird das Sparpotenzial voll genutzt, und die Reise startet entspannt mit einer gut gefüllten Urlaubskasse.
Praktische und rechtliche Hinweise: Was beim Tanken im Ausland zu berücksichtigen ist
Im Ausland zu tanken bringt einige Besonderheiten mit sich, die vor der Reise bekannt sein sollten. Zusätzlich zu den Preisunterschieden sind auch rechtliche Vorgaben, technische Faktoren und praktische Überlegungen von Bedeutung. Vor allem hinsichtlich der erlaubten Menge an transportiertem Kraftstoff, der Akzeptanz von Zahlungsmethoden und den Variationen bei Kraftstoffsorten variieren die Regelungen je nach Land beträchtlich.
In der Europäischen Union ist es normalerweise gestattet, Kraftstoff im Reservekanister bis zu einer maximalen Menge von 10 Litern pro Fahrzeug einzuführen. Wer aus Gründen wie besonders günstiger Preise im Ausland größere Mengen transportieren möchte, sollte sich im Voraus über die Vorschriften des Transit- und Heimatlandes informieren. In der Schweiz ist die importierte Menge auf 25 Liter begrenzt, während in Norwegen höchstens 10 Liter pro Kanister erlaubt sind. Wer gegen diese Bestimmungen verstößt, riskiert hohe Geldbußen.
Zahlungsmittel werden auch in unterschiedlichem Ausmaß akzeptiert. Während in Deutschland und den meisten EU-Staaten die Bezahlung mit Kredit- und EC-Karten üblich ist, gibt es in Osteuropa oder in ländlichen Gebieten gelegentlich Einschränkungen. Es ist besonders in Polen, Tschechien und Ungarn empfehlenswert, etwas Bargeld in der jeweiligen Landeswährung dabei zu haben. Die Option, Zahlungen in Euro vorzunehmen, ist ebenfalls nicht überall vorhanden und oft mit einem nachteiligen Wechselkurs verbunden.
Ein weiteres Thema sind die Arten von Kraftstoff. In Deutschland und den meisten westeuropäischen Ländern sind die Standardsorten „Super E5“ und „Diesel“ weit verbreitet, während es im Ausland teilweise andere Bezeichnungen oder Mischungen gibt. In Frankreich wird Superbenzin als „Sans Plomb 95“ oder „Sans Plomb 98“ bezeichnet, in Italien als „Benzina Senza Piombo“. In Osteuropa werden gelegentlich noch ältere Sorten verkauft, die nicht mit allen modernen Fahrzeugen kompatibel sind. Auch der Anteil von Bioethanol kann schwanken, was bei empfindlichen Motoren zu Schwierigkeiten führen kann. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, im Bordbuch oder beim Hersteller nachzulesen, welche Kraftstoffarten für das eigene Auto geeignet sind.
Beim Tanken an Selbstbedienungstankstellen, die in Frankreich, Belgien oder den Niederlanden weit verbreitet sind, ist manchmal eine Kreditkarte mit PIN erforderlich. Einige Automaten nehmen ausschließlich nationale Karten an oder benötigen eine Vorautorisierung für einen höheren Betrag, der nach Beendigung des Tankvorgangs angepasst wird. Wer sich auf derartige Situationen vorbereitet, kann unangenehme Überraschungen und Wartezeiten umgehen.
In gewissen Ländern existieren spezielle Bestimmungen bezüglich des Tankens an Sonn- und Feiertagen. In Deutschland und Österreich sind Tankstellen 24 Stunden am Tag geöffnet, während sie in ländlichen Gebieten Frankreichs oder Italiens manchmal geschlossen sind oder nur als Automatentankstellen existieren. Auch das sollte bei der Planung der Reise bedacht werden.
Auch bei der Rückerstattung von Mehrwertsteuer oder speziellen Steuern bestehen Unterschiede. In einigen Ländern wie der Schweiz oder Norwegen ist es für Nicht-EU-Bürger unter bestimmten Bedingungen möglich, einen Teil der geleisteten Abgaben zurückzufordern. Dies gilt für Touristen aus der EU in der Regel nicht, aber Geschäftsreisende oder Transportunternehmen können davon Nutzen ziehen.
Auch die Sicherheit betreffend gibt es praktische Tipps: Beim Tanken im Ausland ist es wichtig, immer auf die korrekte Zapfsäule zu achten, um Fehlbetankungen zu verhindern. Des Weiteren sind die Einhaltung von Sicherheitsabständen, das Verbot von Mobiltelefonen an der Zapfsäule sowie das korrekte Befüllen von Reservekanistern europaweit vorgeschrieben.
Durch eine gründliche Vorbereitung, Vertrautheit mit den geltenden Bestimmungen und ein wenig Flexibilität kann das Tanken im Ausland problemlos und kostengünstig organisiert werden. Wesentliche Details lassen sich im Vorfeld online recherchieren oder bei Automobilclubs in Erfahrung bringen. Damit steht einer entspannten und preisgünstigen Autofahrt in den Urlaub nichts mehr im Weg.